Gemächlichen Schrittes wanderten Sir Gwydion, ich selbst und das Fräulein Lea, das wir kürzlich unterwegs trafen und eine Bekannte des Herrn von Pfeifenbach ist, auf dem Waldwege in Richtung Süden durch Wenzingen, der Heimat des Herren Ritters zwei Schritt hinter mir der auch gerade in ein Gespräch mit unserer weiblichen Begleiterin vertieft war.
Er hatte mir schon des öfteren auf der Reise versucht zu erklären wo wir gerade waren, welche politischen Ränkespielchen hier und dort betrieben wurden und was ich auf keinen Fall tun durfte hier. Nicht lügen... ich habe es mir mehr als nur eingebläut.
Ich schüttelte leicht den Kopf und meinte leise zu mir selbst: "Komisches Land, komische Leute!" Natürlich war es wie immer ein wenig zu laut und die Frage des Herrn von Pfeifenbach kam direkt. "Was sagtet ihr Abalos?" "Ach nichts!" und wie immer wenn ich keine Lust hatte ihm was zu erklären langte ich schnell und behände nach dem Beutel mit meinen Honigbonbons und gab ihm lächelnd eins in die Hand. "Mir fiel nur gerade auf das ihr schon lange kein Bonbon mehr hattet. "Oh, Danke Abalos" kam es zur Antwort. "Helft mir noch kurz das Bonbon auszupacken, die Handschuhe, ihr wisst schon!" Natürlich wusste ich, denn genau diese Ablenkung war es die den Herrn Ritter immer von unangenehmen Themen ablenken konnte, natürlich mir unangenehmen Themen. Mit einem seligen Lächeln und halbgeschlossenen Augen genoss Sir Gwydion das Bonbon mit Honig und Zitrone. So ging es eine ganze Weile bis wir auf einen alten Freund trafen der lustigerweise die gleiche Richtung eingeschlagen hatte. Gerry der Holzfäller war mir eine angenehme Begleitung weil wir in etwa die gleichen Interessen hatten was die Natur anbelangte. Außer natürlich das es sein Beruf war Holz zu schlagen und meiner eher darauf zu achten das nicht gar zu viel Holz geschlagen wurde.

So geschah es das wir am Abend in einer Taverne Halt machten die den klangvollen Namen "Der Grüne Mann" hatte. Na also wenn ich mich hier nicht wie zu Hause fühlen konnte wer dann? Die Hände direkt mal am Feuer warm gerieben, den Wirt ob des schönen Namens in höchsten Tönen gelobt und seine Tochter mal direkt in Augenschein genommen. Nun ja, vielleicht später... Der Herr Gwydion zahlte für uns drei die in seiner ursprünglichen Begleitung waren während Gerry draußen sein Zelt aufschlug, er fragte noch ob ich auch draußen nächtigen möchte was ich zwar dankend aber bestimmt ablehnte. Ein trockenes Bett war in diesen Tagen nicht zu verachten und schließlich zahlte der Herr Ritter.
Mit einem stark gewürzten und heißen Glühwein setzte ich mich in die Ecke und beobachtete die anderen Gäste. Offenbar war heute ein besonderer Tag und der Wirt hatte gar nicht mit so vielen Gästen gerechnet.
Der Knecht des Wirtes, ein Mensch mit vorlautem Mundwerk, das nicht mal während des Essens still zu stehen schien, erzählte in einer Tour von Dingen die in der Gegend so passierten. Anscheinend war die Nachbarin mit Namen Erna eine Unperson in diesem Haus, soviel stand schon nach wenigen Augenblicken fest.
Anscheinend war das Haus tatsächlich voll mit den ganzen Gästen und wir hatten Glück noch einen Platz zu bekommen. Fremdländisch Sprechende Leute die sich selbst die Tschatten nannten, vornehme Rittersleut aus irgendwelchen Orden, ein grobschlächtiger Zwerg der schon jetzt nach dem dritten Humpen Bier schreite. Ein kleiner Elf der neugierig drein schaute, eine Alchemistin die lispelte und ein Schmied der einen gar witzigen Dialekt sprach. Ein Barde, ein Pärchen das in derben grünen Gewändern die Köpfe zusammen steckte und Leute die aussahen wie Priester. Außerdem noch drei Söldner, zwei Männer und eine Frau, die früher am Tag schon ankamen und sich beim Wirt für die nächsten Tage als Küchenhilfen bzw. Köche anheuern ließen.

Kurz nach der Abendmahlzeit kam ein Priester ins Haus und wollte es segnen. Ich konnte nicht umhin mir das ganze Spektakel einmal anzuschauen. Nach ein paar frommen Gesängen ging der Priester an die Türe und zeichnete wohl Zei gefällige Zeichen an die Seiten. Man bat ihn doch hier zu bleiben damit er nicht in der Nacht noch zum nächsten Hause müsse. Er meinte aber nur das er ja ein Priester sei und Zei auf ihn aufpassen würde. Dieser Logik konnte zumindest ich nicht wiedersprechen, die große Mutter passte ja genauso auf mich auf.
Wir waren noch nicht ganz im Hause drinnen als ein Schrei von draußen an unsere Ohren drang. Einige rannten wieder raus um nachzuschauen während ich meine Schuhe schon ausgezogen hatte und nicht mehr anziehen wollte, waren schließlich genug Leute gen Schrei gerannt und ich war mir sicher das wenn es einen Angriff geben sollte, ich noch genug zu tun bekam.
Kurz darauf kamen die Leute zurück und berichteten das der Priester tot sei. Anscheinend wurde er früher zu seinem Gott befohlen als er glaubte. Aber selig sind ja angeblich die, welche Glauben. Ich zuckte mit den Schultern und hörte dem Barden zu während er das Lied des Tanor anklingen ließ. Schönes Lied, es hatte sogar einen Hintergrund wie ich später erfahren sollte.

Kurz danach kam die nächste Schreckensbotschaft. In der Scheune wo sie den toten Zeipriester ablegten fanden sie einen Kopf, unglücklicherweise ohne den Rest des Körpers. Offenbar die überreste eines weiteren Gastes der Taverne der allerdings schon ein ganzes Jahr hier wohnte, ein Alchemist der im Keller hauste und dort seine Forschungen betrieb. Wie zu erwarten war die Türe abgeschlossen.

Sofort machten sich mehrere Personen daran diese Türe aufzubrechen, mit äxten wollten sie die Tür einschlagen, jedoch vergebens. Mit Magie wollten sie die Türe aufbrechen, aber auch das brachte nichts. Die junge Alchemistin meinte indes das sie durchaus in der Lage wäre das Schloss aufzubekommen. Und da sie es in der absolut niedlichsten Form sagte die mir je untergekommen war hätte ich sie sogar unterstützt hätte es Wiederworte gegeben. Sie sagte: "Is bin siser das Ssloss knacken zu können. Der Smied kann es ja dann wieder risten!" Also ging sie ans Werk. Sie brauchte lange dafür, sehr lange, den Großteil des Abends um genau zu sein.
Im Schloss selbst waren auch Fallen angebracht wie die Alchemistin als erste feststellen musste. Man hörte das Brechen eines Sicherungsstiftes und kurz danach ein Stöhnen und das aufklatschen eines Körpers auf den Boden. Die Aufregung war natürlich groß, man wusste ja nicht was geschehen war im ersten Moment. Vor allem der Schmied schien sich ziemliche Sorgen zu machen und sprang die ganze Zeit um die Alchemistin herum. Bevor ich mit meiner Tasche und meinen heilenden Händen dort war kniete bereits der Barde vor ihr und heilte sie. Es war doch immer gut zu wissen das es noch mehr Heiler gab.
Beruhigt setzte ich mich wieder zurück und sah zu wie ein weiteres Fräulein sich daran machte das Schloss zu öffnen. Es war die schwarzhaarige Dame mit der Fuchspelzkleidung. Als ich sie das erste Mal mit diesen Kleidern sah hoffte ich das sie das Fleisch des Fuchses auch gegessen haben anstatt es nur wegzuschmeißen. Aber so wie sie und ihr Begleiter aussahen waren sie wohl eher von der verwöhnten Art.
Ich betete kurz für den Fuchs und hoffte das sein Geist behutsam in die Anderswelt vollzogen hatte und irgendwann wiedergeboren werden konnte.
Nachdem es der Alchemistin, ihr Name war Nuvienne wie ich kurz darauf erfuhr, wieder besser ging, machte sie sich erneut ans Werk. Beharrliches kleines Frauenzimmer dachte ich mir und schaute zum Schmied. Ich war mir sicher das die nächsten Tage, zumindest für einige von uns, sehr interessant werden sollten was bestimmte Dinge betraf. Aber davon später. Mittlerweile war das Schloss tatsächlich aufgebrochen und die Herren Helden mit ihren großen und furchterregend aussehenden Waffen formierten sich um die Türe, so dass sie gleich zuschlagen konnten wenn irgendeine Art von Monster herausgestürmt wäre.
Ich nahm auch gleich meinen Fokus zur Hand der mir wie ein treuer Gefährte immer dabei half meine eigene Art von Magie zu wirken. Irgendjemand öffnete die Türe und gleich drei Waffen zerschnitten präventiv die Luft hinter der Türe.
Dann machten sich mit vorsichtigen Schritten der Zwerg und ein anderer auf den Weg die Treppe runter. Ein paar Stufen weiter unten wurde erst der eine nach hinten, dann der andere nach vorne geschleudert. Offenbar waren zwei Bolzenfallen ausgelöst worden und beide hatten ihr Ziel gefunden. Mit Schilden umrüstet gingen zwei weitere nach unten und schleppten die Verwundeten nach oben. Auch hier hörte man des öfteren das Pöck wenn ein Bolzen auf das Holz des Schildes traf. Während sich der Elf hier oben, sein Name war wie sich herausstellte Estragor, um die Verletzten kümmerte, gingen immer mehr nach unten. Man stellte einen mit Schild an den Treppenabgang der alle Bolzen abfangen sollte. Anstatt das man mal herauszufinden versuchte wo man nicht hintreten darf musste also diese Methode herhalten. Im stillen amüsierte ich mich darüber. Aber egal, von einem Druiden lässt man sich ja nichts sagen, wozu auch. Von unten hörte man Stimmen und Kampfgeräusche laut werden. Ich für meinen Teil hatte nicht die geringste Lust dort unten im Wege zu stehen und schaute lieber dem Herrn Estragor zu wie er den Zwerg verband. Interessante Methode wie ich feststellte. Man sprach dabei öfter von Methoden eines Herrn Karfried. Als dieser Name erwähnt wurde moserte der Zwerg nicht mehr und ich machte mir im Geiste eine Notiz diesem Herrn besser nicht als Patient zu konsultieren. Das Gezeter von unten war auch verebbt und die Kunde eines grässlichen Monsters machte die Runde nach oben zu uns. Es hätte zwei Gesichter und acht Augen, und es wäre jetzt tot und somit besser aufgehoben. Gut das wir wackere Recken dabei hatten die alles erst töteten bevor sie herauszufinden versuchten was es war. Hätte ja ein armes verzaubertes Opfer sein können oder noch schlimmer, eine Illusion. Na ja, tot bleibt tot, zumindest meistens. Man schlug dem Wesen den oder die Köpfe ab, so genau bekam ich das nicht mit, und verbrannte die überreste an Ort und Stelle. Leider brachte das ganze den Nachteil des Zeitfaktors mit sich und der Schildträger an oberen Ende der Treppe meinte ihm würden die Arme erlahmen. In einem Anfall von Gutmütigkeit nahm ich den Schild an mich und wartete geduldig darauf das unten endlich mal jeder fertig sei. Aber nein, natürlich musste man sich ja nicht beeilen, war ja nur der Druide der oben die Bolzenfalle in Schach hielt. Und mit jedem Plöck erlahmten meine Arme weiter. Irgendwann kam Gerry herbei und hatte eine recht gute Idee in unser beider Augen. Er schnitzte einen kleinen Pfahl an und machte sich daran diesen in das Loch zu hämmern wo die Bolzen rauskamen. Gut das wir nicht direkt davor standen den der nächste Bolzen drückte den Pfahl mit sich nach draußen und während der Pfahl meinen Schild zur Seite krachen ließ, plöckte der Bolzen weiter unten im Raum auf den Fußboden. Nach einem erschreckten Aufkeuchen rief ich das sie sich endlich beeilen sollten und mein Arm langsam erlahmen würde. Eigentlich wollte ich ja nur abgelöst werden aber das interessierte niemanden. Nach weiteren fünf Minuten die mir wie Stunden vorkamen rief ich runter das wenn sie nicht in einer Minute oben währen ich einfach gehen würde. So langsam zeigte das Wirkung denn immer mehr eilten jetzt nach oben bis sie endlich alle oben waren. Glück für sie, ich wäre gegangen hätte es auch nur einen Augenblick länger gedauert.
Man verschloss die Türe wieder und der Schmied machte sich daran ein neues Schloss anzubringen. Ich gönnte meiner Schulter einen neuen Becher Gewürzwein und setzte mich in die Ecke.

Wo hatte uns nur der Herr Gwydion wieder hingeführt fragte ich mich. Aber mir war auch direkt klar das wir dieses Gasthaus nicht mehr verlassen würden ehe das ganze aufgeklärt war, dafür kannte ich den Herrn Ritter zu gut. Ich nahm mir wahllos eine kleine Zeitung zum lesen in der mit großen Lettern Pamphlet zu lesen war, dies war wohl der Name des Blattes oder Herausgebers, und daneben in nicht minder kleineren Buchstaben das man irgendjemandes Gold gestohlen hatte. Ich machte es mir grade gemütlich und wollte den Artikel lesen als ein Mann mit kurzen Haaren und einem streng asketischen Aussehen auf mich zutrat, mir die Zeitung aus der Hand riss und mich anschrie ich würde verbotene Dinge lesen. Ich überlegte kurz ob ich ihm ein Bonbon geben sollte, aber ich wollte nicht auf einem Scheiterhaufen brennen für verbotene Früchte... so lächelte ich ihn nur an, schalt ihn in Gedanken einen Ochsen und dankte für die Information und das er mein Seelenheil wohl gerettet habe. Mist, ich sollte ja nicht lügen, nun ja, der Herr Gwydion hatte es ja nicht gehört.

Plötzlich drang eine geisterhafte Gestalt aus dem Nebenraum zu uns in die Gaststube und lief oder sagen wir schwebte durch den Raum und in Richtung Ausgang. äxte und Schwerter glitten durch die Gestalt durch während alle dem Geist nachstürmte. Nun ja, nicht alle muss ich gestehen. Ich hatte nicht die rechte Muse einem Geist nachzustürzen solange er auch nicht die Muse hatte sich auf mich zu stürzen. Eine kleine Weile später erfuhr ich das der Geist zu einem der Grenzmarkierungen des Gehöfts ging und versuchte diesen an eine andere Stelle zu bringen. Das ganze scheiterte allerdings und die Hinausgeeilten kamen ratlos zurück. War hier etwa ein Schwindel begangen worden? Vielleicht sollte man die örtlichen Behörden informieren. Dann dachte ich daran das dieser unhöfliche Zeitungsdieb ja irgendwie auch zur örtlichkeit gehörte und ich nicht die geringste Lust darauf verspürte mehr mit ihm und seinesgleichen zu tun zu haben.

Irgendwann wurde es mir alles zuviel und ich ging müde ins Bett. Wie sich herausstellte waren meine direkten Bettnachbarn der Schmied der wenigstens gute Laune verbreitete und der Laienpfaffe, so nannte man solche Leute wie ich herausfand. Er war wohl so etwas wie ein fahrender Kreuzritter der zu lange schon im Krieg gewesen war. Mit einem Lächeln wünschte ich ihm gute Nacht und legte meinen Dolch so hin das ich ihn schnell ziehen konnte, gegebenenfalls auch gegen Bettnachbarn. Wer weiß schon was Leute nachts für Gewohnheiten haben. Und so schlief ich ein...

Mitten in der Nacht wurde ich geweckt als die Türe aufging und jemand hereinschlurfte der komische Geräusche von sich gab. Oh je, so was habe ich schon zu Genüge gehört dachte ich mir während ich einen Alarmschrei losließ der alle wecken sollte. Der Schmied neben mir machte seinem Namen alle Ehre als er mit einem gewaltigen Hammer auf einen der Untoten einschlug und ihn so zu Boden schickte. Ich versuchte noch mit dem Dolch dem Biest den Rest zu geben während auf der anderen Seite die Leute dem zweiten Untoten seinen ewigen Schlaf gaben. Wir schafften die endlich Toten die Treppe nach unten und schafften sie nach draußen in die Scheune. Ich überwachte das ganze mit sicherem Blick und ging dann wieder ins Bett, irgendwann wollte ich ja auch mal eine Mütze voll Schlaf bekommen. Wie sich herausstellten sollte wurden nur wir in den oberen Zimmern Opfer des Anschlages, die Herrschaften, darunter auch Herr Gwydion konnten unbehelligt weiter schlafen...

Ich war wie es meine Gewohnheit ist recht früh wach und begab mich direkt nach unten um etwas zum Frühtstücken zu bekommen. Mit mir zusammen waren noch nicht viele Leute wach. Ich schnappte mir ein Brot, Wurst und Käse und setzte mich ins Eck.
Nach seinem Aufstehen riss der Wirt das Kalenderblatt der Vortages ab und las uns den Spruch vor der auf dem neuen stand. War ein netter Spruch.
Der Morgen verlief für mich zum Glück recht ereignislos.
Das heißt leider nicht das er es im Gesamten auch war. Zuerst stellte der zuviel plappernde Knecht fest das die Leichen von der Nacht, die im Schuppen hätten liegen sollen, verschwunden waren. Dann wurde bemerkt das der Kopf des Alchemisten an einer anderen Stelle lag wie vorher. Ich dachte mir das vielleicht ein Fuchs seinen Magen an dem hässlichen Ding stillen wollte aber dem war wohl nicht so. Mir wurde auch gesagt das der Kopf im Gesamten gar schreckliche Wunden hätte, zumindest eine direkt unter dem Halsansatz dachte ich mir, und wieder zugenäht worden wäre. Aber das war wohl schon so als man ihn fand. Wie schön das manche Details immer erst später rauskamen, wie konnte man auch nur denken das es vielleicht interessant wäre. Sei es wie es sei, jetzt wusste ich es ja. Ich erfuhr außerdem das man draußen im Wald einen Pilzkreis gefunden hatte und man bereits emsig Untersuchungen anstellte was es mit den Grenzmarkierungen auf sich hatte. Was ich jedoch noch herausfand war erfreulicherer Natur. Der Elf mit Namen Estragor war auf dem Wege zur Druidenschaft. Ich achtete genauer auf ihn und war mir alsbald sicher das er ein würdiger Druide sein würde wenn er diesen Weg weiter verfolgen würde. Ich sollte mich mit ihm näher bekannt machen dachte ich mir und tat dies dann auch. Es war ein nettes und anregendes Gespräch das leider nicht von gar zu langer Dauer war weil der Herr Elf noch Pflichten zu erledige hatte. Es kam sogar noch Hoher Besuch in die Gaststätte. Der Knappe des hiesigen Fürsten Eugen von der Wacht brachte traditionell leckere Aufenauer Lebkuchen vorbei und verabschiedete sich dann aber auch gleich wieder.

Irgendwann nach der Mittagszeit wurde es mir zu langweilig und ich begleitete eine kleine Expedition die in der Umgebung nach Spuren des gestrigen Angreifers Ausschau halten wollte. Ein wenig frische Luft würde mir gut tun dachte ich mir und ging kurzentschlossen mit. Die Gruppe bestand aus zehn Personen, der Lord Eldric, seine Dame Rachel, der Herr von Kaltenberg mit seiner Schwester welche auch eine Zeichnung des Schreins machte. Der Laienpriester war dabei, wahrscheinlich wollte er ein paar Bäume der Ketzerei beschuldigen, und noch einige andere die ich nicht mehr genau weiß.
Wir kamen an den Spuren des gestrigen Kampfes vorbei indem der Priester seinen Tod fand und sahen einen kleinen Schrein der offensichtlich der Mutter Natur geweiht war, hierzulande sagte man große Erdmutter zu ihr. Mir war es gleich wie man sie nannte, Hauptsache sie wurde auch hier zur Kenntnis genommen.
Wir gingen bedächtig die ganzen Wege ab die in den Wald führten und dann noch einmal die Mauer entlang um die Grenzsteine zu untersuchen. Leider war die Suche recht erfolglos und so gingen wir wieder zurück. Den einzigen Erfolg den wir hatten war das den Tschatten eine Gabe gewährt wurde. Sie stellten am Tage vorher eine Schüssel mit Wasser auf und baten um eine milde Gabe der Natur. Diese wurde ihnen gewährt und dafür brachten sie dem Waldgeist eine andere Gabe dar. Eine Apothecaria die am Vorabend ankam erzählte von einer leuchtend roten Blume die geradezu Ideal dafür sei dem Herrn des Waldes zu huldigen. Diese wurde von den Tschatten gefunden und in den Pilzkreis gelegt. Ich selbst nahm mir vor diesen Pilzkreis auch einmal zu besuchen, und vor allem zu untersuchen.

Wieder im Wirtshaus angekommen machten wir uns über das leckere Essen her das der Söldnerhauptmann mit Namen Gorath und einer seiner Krieger, der sich mit dem Namen Tharos vorstellte, zubereitete. Wenn das ihre normale Feldküche war würde ich mir überlegen mal einige Zeit mit denen rumzuziehen. Nett waren die beiden mit ihrer weiblichen Begleitung allemal, zumindest netter als andere. Der Hauptmann besaß eine recht starke charismatische Ausstrahlung die im Felde bestimmt die nötige Autorität vorweisen lies. So brüllte er so gut wie nie sondern behielt regelrecht den überblick während sein Mitreisender ohne Murren selbst das Spülen hinter sich brachte. Nach dem Essen verabschiedete sich die Apotecaria und meinte sie hätte noch einen weiten Weg vor sich, müsse ihn aber heute noch schaffen.

Kurz danach kam der Wirt in die Gaststube gestürmt und schrie Zeter und Mordio das der Schrein der großen Erdmutter geschändet worden sei und wir ehrbaren Herrschaften uns dieses Frevels doch bitte annehmen sollten bevor das Gasthaus unter einem schlechten Sterne stand und das Pech in diese Gemäuer einfuhr. Nun ja, Pech hätte tatsächlich noch gefehlt zu dem Mord und Totschlag, den Geistern und Untoten, Monstern und Alchemisten, oh je, ich sollte besser nicht weiter drüber nachdenken.
Wir machten uns auf zu dem Schrein um uns selbst davon zu überzeugen was für ein Unheil drüber reingebrochen wäre.

Und tatsächlich hatte irgendwer oder irgendwas den Schrein und damit meiner Herrin, der Großen Mutter, gefrevelt. Ich schielte zu dem Laienbruder, schalt mich aber selbst das ich nicht bei jedem einen Bösewicht sehen sollte. Die Ortsansässigen meinten das nur Frauen den Schrein reinigen konnten, und nur eine Priesterin der Erdmutter den Schrein wieder herstellen konnte. Ich sagte das es durchaus auch andere Wege gäbe, ich mich aber an die hiesigen Gesetze, seien sie geschriebener oder auch nur gesprochener Natur, halten würde. So machte das Fräulein Lea sich mit einigen anderen daran das ganze zu reinigen. Wir sangen noch zwei Lieder, wovon das eine ein Trinklied war das der Herr Gorath vorschlug, und machten uns dann auf den Weg zurück.

Am Wirtshaus angekommen wurde uns die Türe von dem kräftig gebauten Wirt geöffnet der uns mit seinen strahlend blauen Augen vorsichtig musterte und nur meinte das es ihm eine Ehre wäre soviel Besuch auf einmal zu bekommen. Und das auch noch drei Tage vor der Jahreswende. Wir schauten uns verwirrt an und sagten dem Wirt das es nur noch zwei Tage waren und er uns nicht jedes mal begrüßen muss wenn wir ins Haus zurück kamen. Er starrte uns verblüfft an und meinte das er uns nicht kennen würde. Wir gingen verwirrt nach drinnen und schauten uns um. Unsere Sachen waren allesamt noch da, nur der Wirt, seine Tochter und der Knecht behaupteten fest und steif das sie uns nicht kennen würden und die Sachen plötzlich da waren, genauso wie der Barde den wir zurück gelassen hatten sei alles plötzlich aus dem Nichts erschienen. Oha, Vorsicht war geboten.
Wir versammelten uns alle in der Schankstube und versuchen zu erklären wer wir sind. Der Wirt glaubte uns kein Wort und beharrte drauf das er uns nicht kennt. Auch eine Art Geschäfte zu machen dachte ich mir und verfolgte die Diskussion weiter. Nach heftigem Geschrei zeigte der Wirt auf den hinteren Teil des Raumes wo der Kalender hing und tatsächlich war da das Datum des 29ten zu erkennen. Das gleiche Blatt das am Morgen erst vom Wirt abgerissen wurde. Irgendjemand meinte dann das wir einfach das Kalenderblatt abreißen sollten damit es der 30te wäre und jemand machte sich auf genau das zu tun. Da sprang der Knecht auf und wollte mit dem Knüppel auf den Kalenderblattabreißer stürzen als sich der Herr Gwydion erhob um sich in den Weg zu stellen damit kein Blutbad entstehen würde. Darauf hieb der Knecht doch tatsächlich wie eine Furie auf den Herrn Ritter ein. Ich traute meinen Augen kaum und wäre ich näher dran gewesen hätte der Knecht genau jetzt seine Sterblichkeit eingebüsst. Aber man schlug den Knecht zu Boden lange bevor ich auch nur in seine Nähe hätte kommen können und ein paar beherzte sprangen jetzt in die Mitte und baten um Ruhe. Es dauerte eine Weile in der man sich um den Herrn von Pfeifenbach kümmerte und den Wirt mitsamt Tochter beruhigte. Danach kümmerte sich auch tatsächlich jemand um den Knecht. Warum war mir nicht früher eingefallen das zu tun? Wahrscheinlich weil ich nicht wollte. Na ja nun denn, es dauerte eine Weile bis sich tatsächlich jeder wieder beruhigte und man sich drauf einigte das hier etwas im Gange sei das nicht so ganz richtig war. Sogar das gestern geknackte Schloss war wieder da. Einige hatten schon die Befürchtung diesen Tag jeden Tag aufs neue zu erleben. Aber ich schwöre bei allen Kräften dann hätte ich jemanden erschlagen. Ich schielte bereits auf die Zeitung um meinen Artikel fertig zu lesen bei dem ich am Tage vorher so rüde unterbrochen wurde aber in diesem Moment griff bereits eine Hand danach und schrie: "Das Teufelszeug ist ja auch schon wieder da, wie oft muss man das denn noch entsorgen?" und in diesem Moment wusste ich wer mein Opfer sein würde, müsste ich ihn auch nur noch einen Tag ertragen.
Resigniert nahm ich mein Trinkgefäss zur Hand und ließ mir nachschenken. Wenigstens war das Bier von guter Qualität hier, darüber müsste ich mir also die nächsten Jahre keine Gedanken machen sollte es wirklich so sein das wir ab jetzt jeden Tag aufs neue hier erleben würden. Der Herr Gwydion nahm die Sache ein wenig forscher in die Hand, stolzierte einfach in den Schuppen und kam mit dem abgetrennten Kopf des Alchemisten zurück der ja bereits seit einem Jahr hier wohnte. Jetzt war das Geschrei auch wieder groß und der Knecht meinte sogar das der Herr Ritter das gewesen sein muss wenn er doch weiß wo der Kopf gelegen habe. Ich bewunderte aufs neue die Geduld des Herrn von Pfeifenbach als er wiederum aufs neue erklären wollte das wir das bereits gestern gefunden hätten.
Kurz danach kam die Apothecaria zurück, oder sagen wir sie kam an, und bat den Wirt um ein Zimmer für die Nacht. Manche wollten die Dame überzeugen das man sie schon kannte, aber wie auch bei anderen hier im Haus trug das keine Früchte, sie behauptete resolut das erste mal die Leute hier zu sehen. Ich mischte mich da schon gar nicht mehr ein, sollte es ein anderer richten und die Leute davon überzeugen das wir nur noch eine Nacht bis zur Jahreswendfeier hatten. Die kleine Alchemistin machte sich auch gleich wieder daran das Schloss zum Keller zu knacken. Vorsichtiger als gestern dafür umso schneller schaffte sie es das ein ums andere mal das Schloss weiter aufzumachen. Leider wurde sie wieder von einem Gift getroffen, aber dieses mal war man auch gleich zur Stelle und wusste wie man sie zu behandeln hatte. Danach machte die Frau mit dem Fuchspelz an dem Schloss weiter bis sie plötzlich ganz müde wurde uns fast nach hinten umfiel. Ich dachte mir das ich die Ursache kenne und bat darum nach ihr zu sehen. Es hatte niemand etwas dagegen und ich hatte auch schon bald die Untersuchung beendet, es war ein Schlafgift das die Arme befallen hatte. Ich zog das Gift mit Hilfe meiner Fähigkeiten und unter zu Hilfenahme meines Fokus' aus ihrem Körper und ließ es verpuffen. Gleich danach ging es ihr wieder besser.
Währenddessen versuchte ihr hagerer Begleiter das Schloss weiter zu öffnen. Ich war gespannt ob er genauso flinke Finger haben würde wie die beiden Frauen. Aber er wurde auch schon bald von der wieder schnell genesenen Alchemistin abgelöst die sich emsig und lispelnd fluchend wieder an ihr Werk machte.
Nach einiger Zeit brach das Schloss tatsächlich und wieder scharrten sich die Krieger um die Türe herum damit sie gleich in den Keller stürzen konnten. Ich hoffte das sie an die Fallen dachten aber sie holten auch bereits ihre Schilde hervor. Ich wusste ja bereits wie es ausgehen würde schlussendlich und setzte mich hinten im Gastraum ins Eck und schlürfte an meinem Bier.
Man hörte wieder Geschrei von unten, dafür dieses mal nicht ganz so Schlachten betont, und kurz darauf kam der hagere Begleiter der Fuchsdame mit dem Wesen nach oben und ging mit ihm nach draußen, dicht gefolgt von dem Halbpfaffen der sein Schwert am liebsten in beide gerammt hätte. Nachdem alle wieder im Raume versammelt waren plusterte sich der Laienpfaffe auf und beschuldigte den Herrn Vincent Legusi, so hieß der hagere Begleiter der Fuchsdame nämlich, das er ein Nekromant sei und mit ihm vor Gericht müsse und vieles mehr. Er habe Beweise dafür genug und es reiche ihm jetzt. Er habe gestern schon gesehen wie er mit dem abgetrennten Kopf geredet habe und so weiter. Ich hörte irgendwann nicht mehr zu, das ganze war mir einfach zu dämlich.

Nachdem wir wussten das sich der Abend gestern wiederholen würde verwunderte es nicht das wir dem Herrn Priester, der einige Zeit später ankam um das Haus erneut? zu segnen. Tatsächlich waren aber auch keine Spuren der gestrigen Segnung zu sehen. Wir sangen noch einmal zusammen und baten dann das der Herr Priester den Kopf des Alchemisten verbrennen solle. Dieser meinte jedoch das es besser wäre so etwas am Tage zu machen. Er wollte schon wieder alleine gehen aber ein Trupp von uns beharrte darauf ihn zu begleiten. Sicher sei sicher meinten wir. Er erklärte sich damit einverstanden und mit knapp acht Mann Leibgarde ging es los. Lediglich Estragor, der solange den Kopf des Alchemisten in Verwahrung nahm, die Fuchsdame und ich blieben zurück um aufzupassen was hier so vor sich ginge. Natürlich waren auch noch einige im Haus geblieben. Nach knapp zehn Minuten dachten wir uns das es vielleicht eine gute Idee wäre näher an die Grundstücksgrenze zu gehen und aufzupassen wann die anderen wieder kommen würden. Ich dachte im Fackelschein etwas huschen zu sehen und wollte noch ein Stück näher um nachzusehen als plötzlich ein Wesen humanoider Größe und ausgesprochener Hässlichkeit aus den Schatten heraus auf mich zusprang und über mich herfallen wollte. Neben mir schmeißte die Dame mit einer ihrer kleinen äxte nach einem Vieh und traf sogar. Kurz darauf rannten wir schreiend in Richtung Taverne. Unterwegs sah ich die Dame straucheln, drehte mich um und schleuderte einen Verwurzlungszauber auf den größeren Ork dicht gefolgt von der Intonation die einen Windstoß hervorrufen sollte. Das Vieh wurde getroffen und der Windstoß hatte dem Ork Schaden gebracht weil die Beine fast brachen welche ja noch immer verwurzelt waren. Wir rannten bis fast zurück und sahen hinter den Orks unsere Streiter das Gelände stürmen. Die machten sich über die drei Orken her und metzelten sie nieder.
Jetzt wussten wir auch was den Priester gestern zu Zei schickte. Hatte er vielleicht Glück das wir heute bereits wussten was geschehen musste.

Die hinausgezogenen berichteten das der Priester wohlbehalten beim nächsten Köhler angekommen sei und sie sich sofort auf den Rückweg gemacht hätten und gerade rechtzeitig angekommen seien. Aber diesen Teil der Geschichte kannten wir ja bereits und so ging ich alsbald nach drinnen um mir einen neuen Gewürzwein zu holen.

Es war auch nicht weiter verwunderlich das später am Abend wieder der Geist aus seinem Zimmer rauskam und durch den Schankraum nach draußen schwebte. Der Herr Gwydion ging auch dieses mal mit um zu sehen was passieren würde. Legte dann aber selbst Hand an die Sache und versetzte den Stein wieder dorthin wo er wohl irgendwann vorher gewesen war. Weiter weiß ich hierüber nichts zu berichten.

Wir lauschten dem Barden, mittlerweile wusste ich das er Tanor heißt, und tranken unser Bier. Weiterhin wollte an diesem Abend nichts geschehen und obwohl wir Wachen aufstellten kamen auch keine Untoten vorbei um uns gute Nacht zu wünschen.

So endete der zweite Tag in dem Gasthaus zum grünen Mann in der Grenzmark des Königreiches Wenzingen...

Wie nicht anders zu erwarten bin ich auch am dritten Tage recht früh aufgewacht. Ich ging nach unten und besorgte mir etwas zu essen.
In dieser Nacht ist tatsächlich nicht viel mehr passiert was ich für ausgesprochen erholsam fand. Heute war der letzte Tag des Jahres, egal was wer sagen würde. Aber leider beharrte der Wirt immer noch darauf das erst der 30te wäre. Er riss das Kalenderblatt ab und las den Spruch vor der auch gestern schon drauf stand. Nur das eben leider gestern erst heute war. Verwirrend aber so war es ja meistens, leider.

Im laufe des Tages passierte all das was auch am Vortag passierte. Der Knappe des Eugen von der Wacht kam mit leckeren Aufenauern Lebkuchen. Es gab das gleiche Frühstück, leckeren Griesbrei mit Obst. Der Knecht erzählte die gleichen Geschichten. Der Laienbruder wollte den angeblichen Nekromanten auf einen Scheiterhaufen bringen. Die Apothecaria verabschiedete sich und ging ihres Weges, diesmal begleitet von einigen von uns die zum Pilzkreis wollten...

Die Tschatten hatten eine scharfe Protestnote zu Papier gebracht die sie dem Grünen Mann vorlesen wollten. Sie fühlten sich ein wenig ungerecht behandelt weil sie herausfanden das der Grüne Mann dafür verantwortlich war das wir alle uns in einer Zeitschleife befanden. Sie brachten ihm am Vortag ein Geschenk das er nun jeden Tag aufs neue haben wollte. Aus diesem Grund lies er die Zeit still stehen oder drehte sie wieder zurück, sei es wie es sei, dieser Zustand war untragbar. Ich schulterte meinen Packen, schaute das ich noch genug Honigbonbons einstecken hatte, nahm meinen Stab und ging mit den anderen mit.

Dort angekommen versammelten wir uns und Lord Aldrik verlas das Manifest. Es dauerte nicht mal gar zu lange bis wir Reaktion bekamen denn vor uns stand plötzlich und wie aus dem Nichts eine Gestalt, gekleidet in grünen Blättern. Ich traute meinen Augen nicht, vor mir stand ein Teilaspekt meiner Göttin, keine niederes Elementar oder so etwas, nein, ein Gott. Der Grüne Mann... und ich konnte nichts anderes tun als ihm ein Honigbonbon anzubieten. Oh große Mutter warum hattest Du mich in diesem Moment mit Scham gestraft, ich hätte so viele Fragen gehabt. Von dem darauffolgendem Gespräch zwischen den Tschatten und dem Grünen Mann hatte ich nichts mehr mitbekommen. Ich stand immer noch verdattert als der Grüne Mann plötzlich weg war und ich schaute verdutzt als die anderen meinten wir würden wieder zurück gehen. Erst jetzt löste sich meine Starre ein wenig und ich konnte wieder sprechen oder besser fluchen. Warum musste mir so was passieren? Er hätte doch bestimmt irgend etwas zu sagen gehabt hätte ich ihn etwas gefragt. Gnark... Verflixt und Zugemeiert, das war nicht nett.

Ich ging mit den anderen wieder zurück und grämte mich immer noch als wir schon längst wieder im Haus angekommen waren. Da nützte es auch nichts das wir wieder in der richtigen Zeitstaffelung waren. Dem Wirt und seinen Leuten war plötzlich auch klar welchen Tag wir hatte. Danke schön, hab ich doch gleich gesagt. Ich setzte mich in eine Ecke und wollte nichts mehr von dem Tag mitbekommen.
Zwischendurch bekam ich mit wie der Wirt seine Tochter zu dem Herrn von Pfeiffenbach schickte und sie wohl anwies ihn kräftig zu massieren. Kurz danach sagte jemand überflüssigerweise das wenn eine Frau das Bett mit einem Manne teile, beide ein heiliges Gelübde damit eingehen würden und somit vermählt seien. Was für eine dämliche Idee, damit hätte ich Frauen in so gut wie jeder großen Stadt und kleinem Dorf geheiratet. Dazu kamen noch die ganzen... aber lassen wir das.
Der Wirt glaubte auf jeden Fall schon daran das seine Tochter jetzt eine Dame vom Stande sei und er bald in Saus und Braus leben würde. Aber Herr Gwydion ließ diese Illusion zerplatzen wie eine Schaumblase indem er erklärte das er schon einmal verheiratet war und es mehr dazu gehöre als nur eine Massage. Kurz darauf zogen sich der Wirt und seine Tochter zurück.

Später, draußen war es bereits dunkel geworden, pochte es vorne an der Türe. Dummerweise waren weder der Wirt, noch seine Tochter oder der Knecht zu sehen, so dass einer der unsrigen hinging und nachschaute. Ich weiß nicht mehr genau wer es war, aber die Kunde das draußen Untote an die Türe pochten machte schnell die Runde. Die Kämpfer hasteten zur Eingangstüre und man wollte schon rausstürmen als ich ihnen entgegnete das sie kurz warten sollen. Ich wollte das Element der Luft anrufen und den Untoten einen Windstoß entgegen schleudern sobald einer der unsrigen die Türe öffnete. Wir einigten uns auf drei und jemand zählte los. Die Türe wurde aufgerissen und ich brachte meinen Zauber zu Ende indem ich die brutale Gewalt eines Sturmwindes hinausschleuderte. Leider sah ich danach erst mal nichts mehr weil alles nach draußen stürmte und zu kämpfen begann.
Der Kampf wogte hin und her und verteilte sich über den ganzen Hof. Der Herr Helmbrecht, seines Zeichens Reichsheld und Kriegsanleihenverkäufer, der glücklicherweise einige Stunden vorher anreiste und der Herr Gwydion zusammen mit dem Lord Aldrik metzelten gut in den Reihen der Untoten. Der pure Schwung des Bidenhänders, das sirrende Schwert eines Warlords und die Tücke eines erfahrenen Recken ließen den Kampf alsbald zu unseren Gunsten stehen. Aber wir hatten auch schon Verwundete zu beklagen.
Vor der Tür lag der Laienbruder und rührte sich nicht mehr. Man schaffte diesen rein und wehrte gleichzeitig einen Angriff auf die Gaststube ab bei dem ich mir einen herben Schlag gegen die linke Schulter einfing die direkt taub wurde. Der Untote, es war tatsächlich der Knecht der Schuft wie wir sahen, taumelte nach einer Attacke des Herrn Vincent zurück und ging draußen auf andere los. Kurz darauf kam ein neues Untoten Vieh die Treppe hinauf und mit einer Keule bewaffnet. Ich zwängte ihren Arm in die Türe ein und versuchte mit meinem erhobenem Kampfstab ihre Keule nach draußen zu drücken. Was draußen geschah kriegten wir in dieser Zeit nicht mit aber der Kampf ging unvermindert weiter und schien sogar an Härte zuzunehmen. Man hörte immer wieder mal einen Aufschrei von Gerry als er seine gefiederten Freunde todbringend gegen die Angreifer sandte.
Dann war die Türe frei und wir konnten wieder nach draußen. Im Schlachtengetümmel sah ich das die Untoten nach Treffern wieder aufstanden die sie eigentlich dahin hätten schicken sollen wo sie hingehören. Egal wo das war.
Ich hatte jetzt im Verlaufe des Kampfes die Gelegenheit mich um die Verwundung des Herrn von Pfeiffenbach zu kümmern. Das erste mal wurde er am Bein getroffen, das zweite mal überlegte ich mir tatsächlich ihn nicht zu heilen, musste ich doch auch die betreffende Stelle berühren. Ich möchte eher weniger ins Detail bei meiner Erzählung hierbei gehen aber ich glaube ich kann zurecht behaupten die Nachkommenschaft derer von Pfeiffenbach gesichert zu haben. Nachdem die Familienjuwelen geheilt und ich mir die Hand an der Robe abgewischt hatte schnappte ich mir das Schwert das der Laienbruder verloren hatte und drang damit auf die am Boden liegenden Feinde ein die sich nicht mehr richtig wehren konnten. Einen zerhackte ich in schöne kleine Stücke und ich musste ein ums andere mal an Gulasch denken. Ein Gericht das ich in nächster Zeit meiden werde, Oh Große Mutter du hast mein Wort darauf.

Endlich war es geschafft, nichts mehr zuckte was nicht auch zucken sollte. Gerry lief gleich los um ein schönes Feuerchen draußen auflodern zu lassen während wir die mittlerweile Ganztoten Untoten hinschleiften und einen nach der anderen verbrannten. Wir sahen auf der Stirn der gebeutelten und zerschundenen Körper ein Loch. Was es damit auf sich hatte wollte ich gar nicht wirklich herausfinden.
Drinnen lag nur noch die Leiche der Tochter des Wirtes und blutete vor sich hin. Man berichtete mir das sie gezaubert hätte und als man ihr das Herz rausschneiden wollte war es nicht mehr da gewesen. Lord Aldrik, der die Hexe zu Boden schickte, berichtete das im Moment ihres Ablebens ihre Züge wieder einen normalen Ausdruck angenommen hätten und sie mit entweichender Luft gesprochen hätte das dies noch nicht das Ende gewesen wäre. Schöne Aussichten dachte ich mir und ging ins Haus um nach den anderen zu sehen. Dort kniete der Herr Vincent über dem toten Körper und redete mit ihm. Vielleicht war er ja doch ein Nekromant, mir war es gleich solange er nicht seine Hand oder was weiß ich was gegen uns erheben würde. Der Laienbruder der ein Stückchen weiter lag und langsam wieder zu sich kam sah was der Herr Vincent tat und wetterte gleich wieder los. Ich sagte zu ihm er müsse still liegen und die Augen schließen sonst könne er nicht genesen und deutete der Fuchsdame an ein Tuch über sein Gesicht zu schmeißen damit er nicht alles sieht. Ich sagte das müsse so sein wegen der Heilung. Gut das der Herr Gwydion nicht in der Nähe war sonst hätte ich mich vielleicht sogar ein wenig schuldig ob der Lüge gefühlt. Aber er war es ja nicht und so bog ich mir Wahrheit einfach so hin wie ich sie brauchte. Wahrheit und Lüge waren sowieso subjektiv, diese Diskussion hatte ich der Tage ja auch schon einmal mit dem Laienpfaffen geführt.

Wir versammelten uns in der Schankstube, diskutierten über den Vorfall und leckten sprichwörtlich unsere Wunden als es bald wieder zu klopfen begann. Doch dieses mal waren es keine Untoten die uns das Leben schwer oder gar beenden wollten, sondern höchst willkommene Gäste wie ich erfuhr. Ich hatte über die Personen bis dato nur in Geschichten des Herrn von Pfeiffenbach gehört. Es kamen der Herr Hagen Zornbrecht, die Dame Jendara, der Zeipriester Olbaid und die Elfe Niamh. Nach einer wahren Begrüßungsschlacht fing man an den vier neu Angekommenen zu erklären was hier die Tage so los war. Die Erzählungen waren lang und ausgiebig und manch gutes Bier verschwand an diesem Abend in den Gierschlünden der Anwesenden. Glücklicherweise fand auch das ein oder andere gute Bier seinen Weg in meinen Gierschlund. Hach, was war das Leben schön wenn man angenehm rauschig ist.
Zur neunten Abendstunde etwa begleitete ich die Tschatten nach draußen wo sie mit ihren mitgereisten Freunden kleine Spielchen abhielten. Unter anderem gab es einen Liederwettbewerb und einen Vortrag frei erfundener Geschichten die darauf aufbauten das bestimmte Wörter eingeworfen wurden und man diese in der Geschichte verwenden musste. Ich nahm an beidem Teil, beim singen sogar mit dem Herrn Gwydion zusammen. Es war herrlich, allerdings konnte keiner von uns mit der traurigen Ballade in Elfensprache mithalten die das Fräulein Nuvienne vorsang. Wer mich kennt weiß was ich generell von Elfen halte, aber das hat mir die Tränen in die Augen fahren lassen. Ich dankte der Großen Mutter das es bereits dunkel war.

Mit ausgelassenen Spielen verweilten wir bis der Mond die zwölfte Stunde anzeigte und wir auf den neuen Tag und auch das neue Jahr mit Liedern, Met und Bier anstießen. Keiner verschwendete zu diesem Zeitpunkt auch nur einen einzigen Gedanken an das Böse oder was vor kurzem noch hier passierte.

So feierten wir bis in die frühen Morgenstunden und wer nichts trank war selbst dran schuld. Natürlich galt das nicht für den Herrn Gwydion von Pfeiffenbach der ja ein Gelübde dazu abgelegt hatte, also trank ich einfach für ihn mit.

Kein Hahnenschrei und kein Tritt konnten mich an diesem Morgen vor der zehnten Stunde aus dem Bett bringen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit viel Rührei und viel Schinkenspeck, ja ich gebe zu wir hatten die Vorratskammer des Wirtes geplündert aber er brauchte davon nichts mehr, ehrlich... Auf jeden Fall begaben wir uns nach dem Frühstück nach draußen um die alljährlichen Grenzmärker Neujahrsspiele auszurichten. Zuerst versammelten wir uns alle im Kreis und ein jeder sprach was er sich dieses Jahr vorzunehmen gedachte. Jetzt ratet wer sich vornahm dieses Jahr die Welt zu beherrschen und ich bin mir nicht ganz sicher ob er es nur sagte um den Laienbruder zu ärgern. Ich nahm mir vor noch ein wenig besseren Met herzustellen und ich weiß nicht was mich überkam, aber ich nahm mir auch vor ihn günstiger zu machen. Oh Große Mutter welche Umnachtung traf mich in diesem Augenblick. Aber egal, gesagt ist gesagt und ich stehe zu meinem Wort.

Danach begannen die eigentlichen Spiele. Eine Disziplin bestand aus Stärke und Geschicklichkeit. Man musste einen großen Steinbrocken aus dem Stand heraus so weit schleudern wie man nur konnte, das wurde in Schritten zum Anfangspunkt abgemessen, danach hatte man drei Versuche mit kleinen Steinen aus einer neuerlichen Entfernung zum großen Stein von zehn Schritten den großen Stein zu treffen. Traf man, wurde die erste Entfernung gewertet, traf man mit zwei oder mehreren Steinen wurde die erste Entfernung verdoppelt oder verdreifacht. Es zählten sowieso nur die Versuche, in denen auch mit den kleinen Steinen getroffen wurde. Ich selbst durfte mich in eine kleine Riege vortrefflicher Schützen eintragen. Der Lord Aldrik traf mit einem Stein und seine Weite waren 15 Fuß. Ich traf mit einem Stein und meine Weite war 14 einhalb Fuß, also ganz knapp hinter Lord Aldrik. Aber der Sieger dieser Disziplin war unumstritten Olbaid, der fromme Zeipriester, er konnte den Stein zwar nur auf 13 Fuß Entfernung bringen, traf aber dafür zweimal. Somit stand er als Sieger dieser Disziplin fest.

Der nächste Wettstreit war Baumstamm Weitwurf. Und ich vergewisserte mich das es ein bereits toter Baumstamm war. Man musste den Stamm nicht nur so weit werfen wie man konnte, er musste sich auch im Fluge einmal längs drehen und dann noch in einer recht geraden Linie liegen bleiben zu einer geraden die vorher festgelegt wurde. Der Herr Gwydion legte direkt als erstes mit einem Wurf an den keiner zu schlagen vermochte. Die Weite, die Drehung und die gerade Linie mag wohl von seinem Gott Zei so festgelegt gewesen sein, wer weiß das schon. Kein anderer kam an diesen Wurf heran. Allerdings mag hier nicht unerwähnt bleiben das mein eigener Wurf auch gesegnet war. Ich konnte zwar nicht die Weite des Herrn Gwydion erreichen, dafür war mein Stamm gerader als seiner. Aber in meiner unendlichen Großmut überließ ich natürlich ihm den Sieg.

Der dritte Wettstreit war ein Spiel das man zusammen mit anderen in einer Gruppe bestreiten musste. Nachdem der Laienpfaffe abreiste brauchte die Heiligen Gruppe noch einen Mitstreiter, ich war zwar nicht Zeigläubig wie Olbaid, Gwydion und dem Novizen aber ich war gläubig und man sagte das reiche aus. Es gab noch zwei weitere Gruppen, eine bestand aus der Zornbrecht Akademie, ihre Mitstreiter waren der Herr Hagen Zornbrecht selbst, die Dame Jendara, die Elfe Niamh und noch dem Herrn Helmbrecht. Die dritte Gruppe bestand aus der Fuchsdame mit dem komischen Akzent, dem angeblichen Nekromanten, Gerry dem Holzfäller und Estragor dem Elfen. Schiedsrichter des Spieles waren der Herr Hauptmann Gorath und der Söldner mit Namen Taros, zumindest glaube ich mich zu erinnern das er so hieß, mit Namen hab ich es leider immer noch nicht so...
Ziel des Spieles war es zu Punkten wie der Herr Gorath sagte und ich möchte eigentlich auch nicht viel weitere Worte darüber verlieren wie das Spiel ablief und wie es genau ging. Letztendlich gewannen die vier aus der Gruppe um Gerry.

Berichtenswertes über den Tag gab es noch eine sehr interessante Sache die mich heute noch nachgrübeln lässt ob ich richtig handelte oder meine Pflicht als Heiler vernachlässigte. Es betrübt mich nach wie vor und lastet schwer auf meinem Gewissen das ich mehr oder minder versagte obwohl icheben nicht versagte. Kryptische Worte, oh ich weiß Große Mutter aber ich will mich erklären, lass mir nur einen Moment Zeit meine Gedanken zu sammeln damit ich auch alles so wieder geben kann wie es sich ereignete.
Es begab sich an dem vierten Tage das die Elfe Niamh ihren Gesellenstatus bei dem Herrn Zornbrecht ablegen wollte. Dazu musste sie sechs Duelle ausfechten. Sie musste diese Duelle nicht gewinnen, sie musste nur daraus mitnehmen und lernen was sie konnte. Bezeichnend für diese Duelle war das sie gegen Gegner antrat gegen die sie vorher noch nie gefochten hatte. So verstand ich es zumindest.
Sie kämpfte gegen Lord Aldrik, dem Herrn von Kallenberg, Estragor und Helmbrecht. Der Herr Gwydion bat sich auch an und so war ich fünfter Tanz sicher. Durch einen Zufall kamen wir darauf das ich durchaus auch in der Lage bin mich zu verteidigen, so war ich denn der sechste, und auch letzte Duellant.
Nach jedem Duell kam sie mit Blessuren und Schnitten zu mir um sich verbinden und heilen zu lassen. Da sie den ganzen Tag über kämpfte und nicht einfach direkt nacheinander dachte ich mir auch nichts dabei und nutzte meine Fähigkeiten der Medizin als auch der mir gegebenen Kraft. Nach dem fünften Kampf, den mit dem Herrn Gwydion, war sie sichtlich angeschlagen also schlug ich vor sie im Schuppen zu heilen wo man sich in Ruhe hinsetzen konnte. Außerdem wollte ich nicht jedes Mal Publikum dabei haben. So bat ich Niamh mit mir zu kommen und das Verhängnis nahm seinen Lauf, auf halber Strecke ließ sie zuerst ihr Schwert fallen, nur um diesem alsbald zu folgen. Sie sackte regelrecht in sich zusammen und war schon ohnmächtig noch bevor sie auf den Boden auftraf.
Ich eilte sofort zu ihr, dicht gefolgt von dem Herrn Zornbrecht und Estragor. Wir trugen sie in den Schuppen und legten sie auf eine Bank. Der Herr Zornbrecht hielt sie fest während Estragor und ich uns sofort an die Heilung machten. Ich stellte fest das ich mit dem Elfen gut zusammen arbeiten konnte und es dauerte nicht lange da wir nichts mehr tun konnten außer warten was geschehen möge. Es lag nun an Niamh ob sie den Weg zurück finden würde oder nicht und es lag an uns zu warten.
Ich schickte indes alle möglichen Besucher weg und machte mir bereits schwere Vorwürfe die Elfe nicht schon am Kampfplatz geheilt zu haben.
Nach einer Zeit regten sich ihre Augenlider und wir fingen an sie zu wecken. Der Herr Zornbrecht zupfte an ihrem Ohr während ich aus Estragors Schlauch ein wenig Wasser auf ihre Stirn tröpfeln ließ. Nach einigen Augenblicken sah es so aus das sie gesund werden würde, aber noch nicht die geringste Lust verspürte die Augen aufzumachen. So ließ ich mich zu einer kleinen List hinreißen die ich schon des öfteren angewandt hatte. Ich sagte ihr einfach das ich bis drei zählen würde und wenn sie dann ihre Augen noch nicht auf hätte, ich ihr das Wasser direkt ins Gesicht spritzen ließe. Während ich zählte stöpselte ich aber bereits den Schlauch wieder zu und gab ihm Estragor, ich war mir sicher ihn nicht zu brauchen. Und tatsächlich, kurz bevor ich bei drei angekommen war schlug sie mit einem "Ja, ja schon gut!" die Augen auf. Sie fing direkt zu kichern an und schaute uns aus großen Augen an. Und genau das war das Unglück von dem ich schon berichtete. Sie hatte eine überdosis heilende Kraft abbekommen und war in einem Zustand der Verwirrung und des kindisch Seins.
Wir brachten sie in die Taverne und setzten sie auf einen Stuhl, rückten diesen direkt an den Tisch damit sie nicht runterfallen konnte und fingen an sie zu beschäftigen. Wir spielten sogar ein Spiel mit ihr damit sie beschäftigt war und gaben ihr viel zu trinken. Ich war so sauer auf mich selbst das ich es nicht vorher schon bemerkte. Erst der Fehler das ich sie schon zu oft geheilt hatte an diesem Tag und dann der Fehler sie nicht gleich zu behandeln. Jetzt hätte ich gerne eine Horde Untote vor mir an denen ich meine Wut auslassen hätte können. Aber ich riss mich zusammen und achtete darauf das die Elfe genesen würde.
So verging eine lange Zeit ohne das sich an ihrem Zustand etwas verbessern sollte bis sie einmal aufstand um auf den Abort zu gehen. Als sie nach einer Weile immer noch nicht wieder da war ging ich ihr besorgt nach um zu schauen ob auch wirklich alles in Ordnung wäre. Auf dem Abort war sie aber nicht mehr, so schaute ich draußen nach und war beruhigt sie vor dem Eingang der Taverne mit anderen im Gespräch vertieft zu sehen. Ich wollte schon wieder reingehen als sie mich erblickte und mit Missmut in ihrer Stimme meinte das ich ja an allem Schuld wäre und ob ich nicht besser aufpassen könne wann ich wen heile. Sie schaute mich trotzig und wütend aus ihren dunklen Elfenaugen an und all die Sorge die ich mir in den letzten Stunden machte waren wie weg gewischt. Hätte ich meinen Stab zur Hand gehabt, ich schwöre ich hätte sie verprügelt, wenn nicht sogar übers Knie gelegt um ihr ordentlich den Hintern zu versohlen. Ich rief ihr entgegen das es ihr Dickkopf war der sie in diese Situation führte und das sie an diesem Tage nicht noch einmal mit meiner Hilfe zu rechnen hatte. Fuhr dann herum und ging nach drinnen. Dummes Elfenpack, sie mochten lange leben, aber die Intelligenz kam wohl erst später irgendwann. Große Mutter verzeih mir meine Gedanken zu dieser Stunde aber Du weißt wie wütend ich werden kann wenn ich soviel Sturheit zu sehen bekomme.

Den Rest des Abends verbrachte ich mit Bier, viel Bier. Ich legte mich irgendwann später ins Bett um mich auszuruhen. Auch wenn an diesem Abend sicher noch mehr passierte, habe ich keine klare Erinnerung mehr daran. Zu sehr ärgerte ich mich. Ach doch, ein freudiges Ereignis gab es noch. Hans de Schmied heiratete Nuvienne die Alchemistin. Ich sang im Chor einige Lieder mit die ich in diesen Tagen gelernt hatte und wünschte dem Paar viele kleine Schmiede und Alchemistinnen. Ich freute mich für beide und sagte ihnen das wenn sie jemals ein Problem haben würden, sie immer zu mir kommen könnten. Dann zog ich mich alsbald zurück und schlief den Schlaf der Gerechten und in meinem Fall auch den Schlaf der Erzürnten. Ich betete darum das in dieser Nacht nichts mehr passieren würde, ich hatte nicht einmal mehr die Kraft für eine weitere Heilung, so sehr hatte ich mich verausgabt um ein Leben zu bewahren.

Am nächsten Tage wollten wir alle abreisen. Das Neujahrs Fest war vorüber und uns hielt hier sowieso nichts mehr. Wie ich hörte will der Herr Hagen Zornbrecht das Anwesen erstehen um daraus eine Schwertschule zu machen. Ich wünschte ihm viel Glück dabei und hoffte das er nicht gar so viel sturköpfige Schüler bekommen würde wie der, mit dem ich an diesem Tage noch ein versprochenes Duell abzuhalten hatte. Ich zog mich für ein paar Minuten zurück und machte kurze Dehnübungen.
Dann war es soweit.
Die Elfe Niamh stand mir im Duell gegenüber und wir einigten uns darauf sofort die Waffen abzulegen sollten wir einander ernsthaft verletzen.
Ihr Schwert drang auf meinen Stab ein und das ein ums andere Mal war es knapp für mich, aber auch für sie. Ich hatte den Stab noch nie im Zweikampf geschwungen, immer nur auf Leben und Tod gegen irgendwelche Leute die eben mein Leben beenden wollten.
Sie traf mich einmal schwer am linken kleinen Finger, ich sie dafür schwer in der Seite. Der Kampf war recht ausgewogen am Anfang doch setzte sich schon bald die gute Schule des Herrn Zornbrecht durch und ich bekam einen Treffer auf die Nase ab der wohl auf meinen Hals gezielt war. Aber auch so konnte ich nicht mehr weiter kämpfen denn das Schwert trennte den unteren Teil der Nase und ließ ihn stark bluten. So war dieser Kampf beendet und die Elfe hatte ihre sechs Kämpfe zusammen um als Schwertgesellin entlassen zu werden. Ich ließ mir nichts anmerken obwohl ich starke Schmerzen hatte und zeitweise einer Ohnmacht nahe war. Aber mein Stolz ließ es nicht zu das ich gleich weg rannte und mich heilte. Genau in diesem Augenblick konnte ich die Elfe mit ihrem Verhalten vom Vortage verstehen. Stolz war manchmal der übelste Feind den man niederringen musste solange man es noch konnte.
Ich entschuldigte mich ob der Einsicht und ging um mich selbst zu heilen.

Einige Zeit später war es dann soweit, die Zeit des Abschieds war da. Man umarmte alte und neue Freunde, versprach zu Schreiben oder zu besuchen und schlussendlich ging jeder seines Weges. Trotz einiger Unannehmlichkeiten war es doch eine schöne Zeit und ein herrliches Fest in der Grenzmark zu Wenzingen. Ich blickte noch einmal zurück und winkte dem Gasthaus das man Zum Grünen Mann nannte und freute mich darauf mit dem Herrn Gwydion noch ein Stück weiter zu ziehen. Vielleicht, so hatte ich die Hoffnung, würde er mir ein mal sein Land zeigen. Aber bis dahin würden wir ziehen wohin uns der Wind trieb und wo der Herr Gwydion jedwede Ungerechtigkeit austreiben konnte während ich mich daran machte mein Versprechen zu erfüllen und bessere Rezepturen für Met suchte.

Dies sind die Erlebnisse die in dem Gasthaus Zum Grünen Mann zur Zeit der Jahreswende nach dem Wenzinger Kalender 1204 auf 1205 geschehen sind. Vielleicht hat sie manch einer in anderer Erinnerung, aber dies ist es was meine Erinnerung mir zuträgt und wie ich über die Tage öfters versuchte zu erklären. Wahrheit ist immer subjektiv und wird von anderen vielleicht auch anders gesehen. Der Großen Mutter zum Gruße und dem Land den Segen, was ich bisher von Wenzingen sah machte mich neugierig auf mehr davon...

Berichtet von Abalos



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