Seltsames im Elbenhain
Elbenhain/Damensee: Fischer wollen auf dem Damensee, in der Nähe des Elbenhainer Ufers, einen wandelnden Baum gesehen haben. Sie seien durch eine sanfte Melodie näher ans Ufer gelockt worden, berichten sie, dabei hätten sie wohl diesen Baum aufgeschreckt, der sich daraufhin vom Ufer entfernte und im Wald verschwand.
(aus den Archiven des 'Wenzinger Boten'; , dieser Artikel überstand als einziger den großen Archivbrand von 1202)
Durch diesen Artikel wurde meine Neugierde geweckt und so machte ich, Magister Melcher Treublatt, mich auf, Erkundigungen einzuziehen. Eine wahre Fundgrube waren hierbei die Erzählungen der Weidentalsippe, einer Gruppe von Waldelfen aus dem Elbenhain, sowie einige Reiseerzählungen.
Die Baummenschen haben eine holzige braune oder grüne Hautfärbung und einige, an Körper und Kopf herauswachsende Ästlinge. Sie haben spitze Ohren und tragen die Blätter der Bäume, in welche sie sich im Alter wandeln. Bisweilen scheint harte Borke ihren Körper zu überziehen.
Da ich aus dem Süden Berichte von einer scheinbar verwandten Art erhielt, welche Schlingenmenschen genannt wird und agiler zu sein scheint, muss ich die Bezeichnung 'Baummenschen' wohl fallen lassen und auf 'Pflanzenartige' erweitern. Meine Erkundigungen beziehen sich jedoch hauptsächliche auf die Baumartigen, wo abweichende Informationen vorhanden waren, habe ich diese berücksichtigt.
Die Elfen berichteten mir, die Baumartigen seien ein ruhiges und besonnenes Völkchen, welches eine Vorliebe für der Elfen sanfte Musik habe. Zuerst vermutete ich, dies liege an einer Unfähigkeit selber Musik zu erzeugen, jedoch berichtete mir ein Elf, einer der Baumartigen sei einmal mit einem tiefen, brummenden Bass in seinen Gesang eingefallen.
Auch für Geschichten aller Art scheinen sich die Baumartigen sehr zu interessieren, was wohl an ihrer relativen Ortsgebundenheit liegen dürfte.
Man berichtete mir, das die Baumartigen oft stundenlang in der Sonne stehen und einfach vor sich hin dösen, dies mit einer Intensität, die fast an eine Art Gebet denken lässt.
Den Pflanzenartigen scheint ihre Verehrung der Sonne gemein zu sein, auch der Glaube an die Kräfte der Natur, oft vertreten durch Druiden, scheint ihnen geläufig.
Wenn sich ein Pflanzenartiger der Magie oder seiner Religion widmet, dann mit ganzer Hingabe. Ihre Kräfte sind sehr naturverbunden.
Die Führung der Familiengruppen der Baummenschen scheint immer der Älteste zu übernehmen, aus dem Süden hörte ich Gerüchte, die Gruppierungen der Schlingenmenschen, welche größer zu sein scheinen, würden durch Druiden geführt werden.
Wohl scheint es Familien aus Baumartigen zu geben, die nur aus weiblichen, oder ausschließlich aus männlichen Wesen ihrer Art zu bestehen scheinen. Dies könnte zu Wanderungen zum Zwecke der Fortpflanzung führen. Auch scheinen die Baumartigen mit höherem Alter immer schläfriger und behäbiger zu werden, sich sogar schließlich in Bäume zu verwandeln.
Die Baummenschen bevorzugen wohl die Tiefen der letzten alten Wälder unserer Welt; die größten Probleme von Außen drohen den Pflanzenartigen durch die Rodungen derselben.
Den Waldelfen sind die Baummenschen sehr wohl bekannt, hier besteht ein 'natürliches Nebeneinander', andere Völker sind den Baummenschen wohl meistens zu schnelllebig und zu hektisch, weshalb sie Kontaktaufnahmen zu meiden scheinen.