Wenzinger Bote
In gnädiger Erlaubnis seiner Majestät König Udolph 1. von Wenzingen
DAMENSEES ABSCHIEDSREDE!
Lichtenfels – In den Lichtenfelser Hallen der Weisheit hielt
Kardinalgroßinquisitor Baron Stephanus von Damensee seine
Abschiedsrede an das Damenseer
Volk, bevor seine Hochwohlgeborene Eminenz zu unseren
Truppen in die Alamohaden aufbrach. Hier ein Ausschnitt aus der
Abschlußpassage...Ohne Frage – es ist eine entbehrungsreiche Zeit für
uns alle. Eure Söhne, Eure Brüder, Eure Väter... stehen für Uns ein. –
Stehen für uns alle ein im weit entfernten Aragon – wider der Dunkelheit. Sie
kämpfen gegen die Alamohaden – letzten Endes für unser Aller Sicherheit –
streiten im Namen des heiligen Roger wider der Verdammnis. Jetzt mögt Ihr klagen:
"Aber wir haben hier die Orks,
und die Busacken, Herr! Einige Adelige meinen, wir wären nicht mehr sicher vor
Ihnen, nun, da unsere Truppen in Aragon sind!" – Solche Äußerungen
gibt es, ja! – Doch laßt Euch versichert sein, es sind nochimmer ausreichende Truppen
an unseren Grenzen, um uns wohl gegen Orkübergriffe zu schützen, so die
Kharkover nicht in der Lage dazu seien. Jetzt könnte der Oschenheim meinen
"Was wäre, wenn die Orks nun einen Großangriff planen?" – "Ihr hättet
keine Hilfe an Euren Grenzen zu erwarten!" Doch da kann ich ihm nur engegnen... Natürlich haben
wir Hilfe an unseren Grenzen, Oschenfurth, aber das ist Hilfe, die niemand sieht
und für die niemals jemand wie Ihr einen Dank aussprechen wird. Es sind
dieselben, die jede Nacht außerhalb schützender Mauern und weitab fröhlicher
Tavernen im Wald liegen und in die Dunkelheit spähen. Diejenigen, die sich
den Drow und den Orks entgegenstellen, um sie von Euren Feiern fernzuhalten,
Oschenheim. Diejenigen, die Ihr abfällig beäugt, ob ihrer abgetragenen,
einfachen Kleidung, oder ihrer spitzen Ohren. Diejenigen, die durch den Dreck kriechen,
um den Halunken auf der Spur zu bleiben, die Eure Frauen entführen
und Eure Kinder erstechen. Genau die sind es, die die Wenzinger Grenzen
bewachen, und keinen Dank und keinen Sold fordern! Sollten also unsere Truppen in ihrer heiligen Mission in
Aragon sein, – wo sie auch bleiben werden – so seid Ihr, Damenseer, dennoch
sicher! Unsere Nordgrenzen sind gefestigt, wie sie es noch nie waren, in
200 Jahren Wenzinger Geschichte! Der tapfere Richard von Talanville, mein treuer
Markgraf, wird die Geschicke der Baronie in seine Hände nehmen, um mit
Feder, Glaube und Schwert in meiner Abwesenheit Eure Städte, Dörfer und Höfe
in Sicherheit und Ordnung zu wiegen. Unsere Truppen in Aragon, Bürger, brauchen Eure Hilfe...
denn es ist die Wahrheit, wenn ich sage, daß es ein harter Gegner ist, der
uns dort erwartet, und es ist auch die Wahrheit, wenn ich sage, daß viele von
unseren Mannen nicht aus diesem Kriege zurückkehren werden. Betet für sie,
betet für sie ganz im Zeichen unseres Landes. – In nomine Zei pro
patria.
HANDELSVERTRAG GESCHLOSSEN
Blankenstein – Seine Hochwohlgeboren, Baron Erasmus Röderich Wendelin von
Blankenstein und ihre Wohlgeboren, Burggräfin Saria von Quellstein in
Begleitung ihrer reizenden Tochter zeichneten in Blankenstein jüngst einen
Handelsvertrag, der "zum Vorteile beider Ländereien" gereichen soll. Objekt des
Handels seien 2 Wagenladungen hochwertigstes Holz im Monat, sowie eine Ladung
Pech in der Wochen.
"GRÜNFRIEDEN" – KAMPF DEN UMWELTSÜNDERN
Elbenhain (unbestätigt) – Eine neue Terrororganisation
bedroht das Land. Dampften bis vor wenigen Tagen die Eisensteiner
Schmelzkessel der Kupferwerkstätten in dem Dörfchen Rothenbergen noch
gemütlich vor sich hin, bietet sich jetzt ein Bild der Verwüstung. Einer der großen Schmelzkessel
wurde umgestoßen die Öfen wurden mit unmengen von Wasser geflutet und lahmgelegt. "Dieser
Anschlag hat uns alle tief getroffen." sagt der Bürgermeister von
Rothenbergen. Und tatsächlich sieht man um den "Tatort" herum zwergische
Schmiedemeister in Tränen vor den Öfen kauernd, überall verstörte Gesichter. "Es wird
Wochen dauern um alles wieder aufzubauen!" sagt ein Schmied während er
verzeifelt versucht das Wasser aus den Öfen zu schöpfen. Für die schwer geschockten
Zwerge wurde jetzt sogar eine Seelsorge eingerichtet, in der man seine Wut an
(teilweise spitzohrigen) Strohpuppen auslassen kann. Doch es ist klar,
daß das nur vorübergehende Maßnahmen sein können. "Die Schuldigen
müssen gefasst und mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden!" meint der
Rothenberger Bürgermeister. Augenzeugen zufolge bestanden die Terroristen aus Elfen und
auch Menschen, die vornehmlich grün gekleidet waren. Kurz nach dem Anschlag
gab es auch prompt ein Bekennerschreiben. Eine Terrororganisation, die sich
selbst "Grünfrieden" nennt bekennt sich zu dem Anschlag.
Grünfrieden hat es sich zum Ziel gesetzt die Umweltsünder Wenzingens zu bekämpfen, dies
allerdings mit recht fragwürdigen Methoden. Was mit einigen beiläufigen
Bemrkungen beim diesjährigen Adlestag noch als kleiner Scherz durchging bestätigt jetzt
auch der Baron von Elbenhain: "Lange Zeit hielten wir es nur für einen
dummen Streich von ein paar Abenteurern, jetzt allerdings ist klar
Grünfrieden ist Realität!" Und eine grausamne dazu, denn auch wenn bei
dem letzten Anschlag niemand körperlich zu Schaden gekommen ist, werden sich einige
Zwerge vielleicht nie mehr von dem Schock erholen. Jetzt ist auch klar das
Grünfrieden, dessen Mitglieder wie sie selbst sagen vornehmlich aus Elbenhain
und Vinkenbergen stammen, die Schuldigen im Falle des großen Viehraubes in
einem kleinen Elbenhainer Städtchen sind, Ziel dieser Aktion war es einzig
und allein "das Vieh aus der Unterdrückung und Gefangenschaft zu befreien",
heißt es im Bekennerschreiben wörtlich. Angst haben jetzt auch die
Holzhändler in Elbenhain und Eisenstein, denn Grünfrieden droht damit auch diese zu
sabotieren. Die Barone von Elbenhain und Eisenstein sind nun damit beschäftigt die
Mitglieder Grünfriedens ausfindig zu machen und zu arrestieren. Doch
gibt es auch andere Stimmen und der eine oder andere bringt Grünfrieden durchaus
Sympathie entgegen. Bleibt abzuwarten wie diese gefeierte und gejagte
Organisation das nächste mal zu schlagen wird.
HERZOG: VINKENBERGEN BEFRIEDET!
Seine Durchlaucht, Herzog Viktor von Laurenz, Reichsverweser
Wenzingens, erklärte die Baronie Vinkenbergen zum Protektorat der
Königlich Wenzinger Armee und annektierte die Ländereien bis auf Weiteres an die
Baronie Laurenz. Truppen der Königlichen haben das Kommando über die
wichtigsten Zentren Vinkenbergens mittlerweile übernommen, und die
Invasionsstreitkräfte befinden sich auf dem Rückmarsch in ihre Baronien. In einem Sturm auf
Vinkenhofen gelang es seiner Durchlaucht, die den Angriff persönlich
leitete mit Hilfe von Laurenzer Truppen der Königlichen und einer Dunkelbacher
Truppe die Vinkenhofener Mauern zu nehmen. Durch eine Taktik, die
Militärstrategen mittlerweile als "Laurenz–Kralle"
bezeichnen ist es unseren Truppen gelungen, die Stadt zu nehmen.
Die Mehrzahl der feindlichen Truppen haben sich nach kurzem
Kampfe ergeben. Der Abtrünnige Vinkenbergen jedoch verblieb in der
Vinkenbergener Burg mit einem Großteil seiner mehr als 150 Mann umfassenden Garde
und leistete erbitterten Widerstand. Nach Beschießung der Burg durch
Eisensteiner Artillerie versuchten die Vinkenbergentreuen einen Ausfall, bei dem der
Herr von Vinkenbergen sich seiner Durchlaucht stellen mußte, der er
nach einem erbitterten Duell unterlag. Seine Durchlaucht wurde beim Sturm und beim
darauffolgenden Duell am Bein verletzt und ließ sich durch einen Magier
behandeln, doch ließ er es sich nicht nehmen, noch vor der Versorgung seiner
Wunden, mit blutigem rot auf glänzendem Stahl seiner Rüstung eine Rede
an die Vinkenberger zu halten. "Bürger von Vinkenbergen, Wenzinger, hört mich an! Euer
Herr, der Herzog von Vinkenbergen ist Tot, und mit ihm viele seiner Männer.
Ihr Tod, so laßt Euch sagen, ist die Strafe für den Verrat an seiner
Majestät, unserem König, unserem Reich, und an uns allen. Unser gemeinsames Ziel muß
es sein, Wenzingen und allen seinen Bürgern die Kraft und Stärke
einer Großen Gemeinschaft zu geben. Das können wir nur alle gemeinsam erreichen indem
jeder seinen Teil dazu beiträgt. Der abtrünnige Herzog von Vinkenbergen,
geleitet von falschen Göttern und Idealen, trachtete danach, dies zu verhindern. Er hat es
verwüstet, unser aller Land, unser aller schönes Reich! Zerstörte Höfe,
Städte, doch auch den Frieden in diesem, unserem Lande. Doch glaubt mir, Bürger...
Wenzingen wird stärker als zuvor aus diesem Konflikt herausgehen!
Vinkenhofen wird in neuem Glanz erstrahlen und zur Perle Wenzingens werden!
Gemeinsam werden wir die Wunden der Vergangenheit heilen, und unsere Narben mit Stolz
tragen, uns täglich daran erinnernd, WARUM wir hier gekämpft haben,
WARUM wir für das Reich und das Recht eingestanden sind. Denn, wir sind nicht
Laurenzer, Damenseer, Vinkenberger... NEIN... wir sind EIN Volk, wir
sind WENZINGER!
DAMENSEE: SCHANDLIED VERBOTEN!
(Damensee) – Wie Richard von Talanville, Verweser Damensees,
und Kanzler des Barons gab am heutgen Tage bekannt, daß der Sang des
unten genannten Machwerkes mit dem heutigen Tage unter Strafe steht. Als
Begründung wurde der Reichsfeindliche und Aufrührerische Inhalt des Machwerkes
genannt. Als Quelle des Liedes wurden Reichsfeindliche, Ausländische Mächte
angegeben, die das Machwerk über unsere Grenzen brachten.
–
"ICH BIN SOLDAT"
Ich bin Soldat, doch ich bin es nicht gerne,
Als ich es ward, hat man mich nicht gefragt;
Man riß mich fort, hinein in die Kaserne,
Gefangen ward ich, wie ein Wild gejagt;
Ja, von der Heimat, von des Liebchens Herzen,
Mußt ich hinweg und von der Freunde Kreis,
Denk' ich daran, fühl ich der Wehmut Schmerzen,
Fühl' in der Brust des Zornes Glut so heiß.
–
Ich bin Soldat doch nur mit Widerstreben;
Ich lieb ihn nicht, den blau/schwarzen Königsrock,
Ich lieb es nicht, das blut'ge Waffenleben,
Mich zu verteid'gen wär genug ein Stock.
O sagt mir an, wozu braucht Ihr Soldaten?
Ein jedes Volk liebt Ruh und Frieden nur,
Allein aus Herrschsucht und dem Volk zu schaden,
Laßt Ihr zertreten ach, die Goldne Flur!
–
Ich bin Soldat, muß Tag und Nacht marschieren,
Statt an der Arbeit muß ich Posten steh'n
Statt in der Freiheit muß ich salutieren,
und muß den Hochmut frecher Burschen seh'n.
Und geht's ins Feld, so muß ich Brüder morden,
Von denen keiner mir zuleid was tat,
Dafür als Krüppel trag ich Band und Orden,
Und hungernd ruf ich dann: "Ich war Soldat!"
–
Ihr Brüder all', ob Wenz'ger ob Bretonen,
Ob Lorker, Lyrier, ob aus Allerland,
Ob grün, ob rot, ob blau, ob weiß die Hosen,
Gebt euch statt Stahl zum Gruß die Bruderhand!
Auf laßt zur Heimat uns zurückmarschieren,
Von den Tyrannen unser Volk befrei'n;
Denn nur Tyrannen müssen Kriege führen,
Soldat der Freiheit will ich gerne sein!