Der Wenzinger Bote April 1203
In gnädiger Erlaubnis seiner Majestät König Udolph 1. von Wenzingen
STEPHANUS VON DAMENSEE ZUM PONTIFEX DER ZENTRALMARK GEWEIHT
(Lichtenfels) In einer feierlichen Messe im Lichtenfelser Dom, weihte seine Heiligkeit am Tage des Seligen Kurons, seine Gnaden Graf Stephanus von Damensee zum Pontifex der Zentralmark. Stephanus von Damensee, der grade erst von der Seite seiner Majestät aus dem Heiligen Krieg zurückkehrte, war bereits Pontifex der Zentralmark bis er im Jahre 1199 auf dieses Amt verzichtete und später in den Heiligen Krieg zog. Nachdem das Amt seit dem frühen Tode seines Nachfolgers seiner Eminenz Ulrich von Kahlöd zwölf Monate verweist war, sprach seine Heiligkeit in der Predigt von der Rückkehr, eines auf Pilgerfahrt gegangenen Sohnes, in das Haus seines Vaters.
RICHARD VON HOHENTHANN RÜSTET AUF
(Hohenthann) Richard von Hohenthann ließ verkünden das er im Begriff sei große Mengen an Waffen zu erwerben, um damit die Erfüllung seiner Lehnspflicht zu gewährleisten. Dafür würden zwar erhebliche Kosten anfallen, aber er fühle sich, in demütigen Glauben an den Herrn, verpflichtet das Murminger Land in Abwesenheit der Heldenhaft gegen den orkischen Feind ziehenden Landstände zu verteidigen, damit kein Haus oder Feld an die Gottlosen fallen möge.
WANDELNDER TOD IN VINKENBERGEN
Aus dem vinkenbergener Hergertsberg erreichen uns Gerüchte darüber, was viele Stimmen schon befürchteten, seit die Sieche ausbrach: Die Opfer der Seuche, unverbrannt auf Strassen und Feldern liegen gelassen, stehen wieder auf und beginnen zu wandeln. Wenzinger Bürger in Vinkenbergen und angrenzenden Gebieten, verschliesst des Nachts gut eure Türen und Fenster und behütet eure Familien! Wieder einmal zeigt es sich, dass der brave Wenzinger recht tut, die Verblichenen zeigefällig zu verbrennen und so ihre Seelen vor dem Herrn der Finsternis zu schützen!
KÖNIG UDOLPH UNIVERSITÄT ERÖFFNET
Winterberg/Murmingen: In einer feierlichen Zeremonie wurde am 26. Vinheik dieses Jahres die erste Universität unseres Landes im Refektorium des St. Roger-Klosters in Winterberg eröffnet. Der neu bestellte Kanzler der Universität, Seine Eminenz Fresenius reiste eigens aus Wolkenstein an und hielt die Eröffnungslaudatio. Die drei Fakultäten, die Artistenfakultät, die Juristenfakultät und die Theologenfakultät werden von insgesamt acht Magistern betreut und bieten Studienmöglichkeiten für zweihundert Studenten. Dieses moderne Werk wenzinger Schaffens und Bildung wurde durch großzügige Stiftungen Seiner Majestät des Königs und unseres Reichsverwesers, sowie der Bruderschaft möglich gemacht.
DAMENSEER GRENZEN BLEIBEN NUR ZUM TEIL DICHT
(Damensee/Laurenz) Wie aus dem Palst seiner Gnaden des Grafen von Damensee verlautet, bleiben die Grenzen nach Rosenstein vollständig, sowie nach Laurenz teilweise geschlossen. Nach anfänglichen Protesten habe wohl auch seine Hoheit, der Herr Reichsverweser eingesehen, dass die Grenzschließung eine sinnvolle und wirksame Maßnahme ist, der Bleichen Sieche Einhalt zu gebieten. Die Damenseer Grenzen nach Bürgel hin wurden jedoch geöffnet, da dort, so ein Sprecher des Grafen, keine Gefahr bestehe. Es gäbe zwar verschärfte Kontrollen, jedoch sind die Grenzschließungen des Elbenhain und des Eisenstein Garant für einen weitestgehend Seuchenfreien Nordwesten Wenzingens. Schwierigkeiten gibt es so wohl lediglich noch, was die Wasserwege im Königreich anbelangt. Die Damenseer Marine blockiert auf Anweisungen des Pontifex der Zentralmark, Graf Stephanus von Damensee weiterhin den Rheynabfluss, da die Grafschaft Rosenstein den Reparationsforderungen ob der widerrechtlichen und durch nichts zu entschuldigenden Blockade bislang nicht nachgekommen ist. Die Grafschaft Damensee fordert von Rosenstein eine Entschädigungszahlung in einer dem Wenzinger Boten unbekannten Höhe, sowie eine dreijährige Zollfreiheit auf dem Rosensteiner Rheyn für alle Damenseeschen Handels- und Ausflugsschiffe.
MONAT DER ERLEUCHTUNG
Im dritten Monat des Jahres 1203 hat Herzogenried doch endlich eine Zei-Kapelle erhalten. Sie wurde vom Freiherr Friedrich von Wogborn gestiftet. Leider wurde dieser Tag durch die Sieche getrübt, so fehlte die Priesterin des Roman, da sie die Grenzen der Finsterwälder zu Leidminderung bereist. Desweitern wurde das erste Heilerhaus der Heilergilde zu Warstadt in Herzogenried eröffnet, in welchen jedoch gleich zwei Religionen ihren Segen geben. So wird die Rechte Seite von einem Yanurie Schrein verziert, während die Linke durch einen Roman Schrein hervorsticht. Anzumerken sei noch der Dank der Heilergilde an den Bäckermeister Bernd Brot für die Stiftung des Yanurie Schreins, sowie an Herrn Unterberg für die Stiftung des Roman-Schreins.
GRÄFLICHER MARINEHAFEN WIRD AUSGEBAUT
Der Gräflich Damenseeische Marinehafen vor Königsbrück am Damensee wird im Laufe der nächsten Monate ausgebaut werden. Durch entsprechende bauliche Maßnahmen sollen die gräflich Damenseer Schiffe schneller zu bemannen sein. Zudem sollen einige Engstellen erweitert werden. Auch die Hafengebäude werden ausgebaut, um den neuen, gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Im Rahmen des Rotationsplanes übernimmt mit Beginn des nächsten Monats der von der Damenseer Admiralität als 'harter Hund' bezeichnete Kapitän Johann Mausfeder, der bereits den Wenzinger Flottenverband vor Iberiol anführte, und Zeitweise Kapitän der Stolz von Damensee war.
HOLZSCHWERTER FÜR HOHENTHANN
Wie seine Gräfliche Gnaden, Stephanus von Damensee höchstselbst bekannt geben lässt, werden in den kommenden Tagen wie Wochen größere Kontingente ausgemusterte Holzschwerter und Übungswaffen der Damenseer Streitkräfte in die Thanner Lande geschickt, um den Wehrlosen Soldaten in jenen Landen einen Grundstock an Übung mit Waffe und Wehr zu gewährleisten. Besonders, so seine Gnaden, seien die Orte Hausen im Thale, Weilerts und Ortrand zu erwähnen, die in großen Sammlungen reichlich Holzwaffen für die Murminger Freunde gesammelt haben.
WEIERSBACHRENNEN OHNE MURMINGER BETEILIGUNG
(Oschenheim, Sport) Nach der Verlegung des Weiersbachrennens fand dieses nun schließlich und endlich Anfang des Monats in der FMO statt. Titelverteidiger und Favorit Uffenheim Unterlag im Rennen der erstmals antretenden Mannschaft aus Nimhuscheid. In diesem Jahr fand das Weihersbachrennen erstmals ohne Murminger Beteiligung statt.
GREIF VERHUNGERT!
(Valarioth) Wie der Wenzinger Bote aus sicherer Quelle erfuhr, ist der Greif des im letzten Sommer in Vinland gefallenen Prinz Hagen Schattenstürmer kürzlich verstorben. Das Tier verhungerte in den Hallen der Festung des verstorbenen Herrschers. Die besten Medici des Landes sind nochimmer ratlos, warum der Greif jegliche Nahrung verweigerte. Wie es scheint, lastete der Verlust seines Herrn zu schwer auf diesem armen Tier.
NEUES WERK DER GESCHICHTSKUNDE
(Bürgel) In einer Zeit, wie der unseren, einer Zeit des stetigen Wandels und des raschen Fortschrittes ist es nun an uns auch einmal zurück zu blicken. Nun erschien zum Thema Historie ein Buch, welches von Wehr und Tracht aus grauer Vorzeit berichtet: "Soldatenleben unter Pegaron". Das reich illustrierte Werk des Bürgeler Historikers Gerri Bembelton fand schon kurz nach Erscheinung viel Beachtung in Adels-, Militär- und Fechterkreisen.
FEUER IN HERZOGENRIED
(Herzogenried, Laurenz) Am Morgen des 17.03.1203 wurde die Bevölkerung unsanft, durch den Klang der Feuerglocke des Gutshauses der von Wogborns, in ihrer Arbeit unterbrochen. Es dauerte Fast eine Stunde den Brand zu löschen. Hierbei muss Dank an den Bäckermeister Bernd Brot für seine besondere Hilfe ausgesprochen werden, stellte er doch alle Gehilfen zur Feuerbekämpfung, sowie an Leskar Rotenburg welcher die Pferde des Guts und einen der Getreuen Diener aus dem Feuer rettete. Friedrich von Wogborn gab keine Auskunft über die Brandursache, jedoch erichtet er, dass das Archiv vollständig ausgebrannt sei.
AUFRUHR IN MURMINGEN
So viel ist seit dem letzten Erscheinen unseres Blattes im westlichsten Teil unseres Heimatlandes geschehen das es uns schwer fällt die Geschehnisse anders als in chronologischer Reinfolge wiederzugeben. Daher bringen wir die folgen Berichte unseres Korrespondenten Ferdinand Tempelweyh in der Reihenfolge in der sie uns erreichten.
1. Tag
Große Unruhe erfasste dieser Tage den ansonsten als eher träge geltenden Murminger Landmann. Heißt es doch ein Raubritter treibe sein Unwesen in der Gegend um Winterberg und erdreiste sich gar die Handelszüge aus dem nun nicht länger blockierten Bussack anzugehen. Auch in den restlichen Wenzinger Landen dürfte diese Entwicklung Anlass zur Sorge geben, wartet doch ein jeder darauf, das wieder das bussacker Salz auf den Tisch kommt. Auch die Bruderschaft des Zei äußerte sich besorgt, sei es doch fraglich, ob ohne Salz zur Konservierung eine Versorgung der notleidenden Bevölkerung von Vinkenbergen überhaupt möglich sei. Die Landstände kündigten an hart durchzugreifen.
5. Tag
Wie ein Lauffeuer ging das Gerücht von Ohr zu Ohr, der Raubritter des Winterbachtals sei kein anderer als der Graf von Odorf! Scheinbar will der verarmte Adelige nun das was er durch Unvernunft und Prasserei verloren hat auf solch überaus Zei-ungefällige art und weise wieder an sich bringen. Gerüchte machen gar die Runde er wolle eine Armee aus Oschenheimer Landsknechten ausheben um so seinen ehemaligen Besitz, die tadt Winterberg anzugreifen. In Winterberg soll in Abwesenheit des dortigen Bürgermeisters, der Zunftmeister der Schutzleistenden Hagen Zornbrecht mit der Sammlung der Wehrfähigen Männer und Frauen betreut worden sein. Die murminger Landesbank setzte für den Fall das diese Vorwürfe sich als wahr erweisen sollten eine Belohnung von 100 Otschen auf die Ergreifung des Schurken aus.
15. Tag
Augenzeugenbericht eines Damensee`schen Kriegsmannes in Diensten der Stadt Murmingen: Wir waren mit einem Wagenzug aus Bussack aufgebrochen, genau so einem in dem sie immer das Salz transportieren, aber wir wussten genau das er voll mit Beute aus Bussack waren, zumindest dachten wir das. Wegen dem Räubergrafen waren wir verstärkt worden und bewachten mit insgesamt drei Gleven den Zug. Uns war ein wenig mulmig zu Mute, wegen der Geschichten, das der Blutgraf die die er fängt an die Bäume hängt und ausweidet, aber unser Weibel schien guten Mutes zu sein. Als wir nach zwei Tagen endlich die roten Berge des Rotschopfgebirges verliessen, kam der Feind. Sicherlich 40 Berittene hatte der Kerl unter sich versammelt, davon die Hälfte in guter Ausrüstung. Wir waren schon drauf und dran unsere Waffen wegzuwerfen aber der Kasimir Riemenschneider, unser Weibel packte seine Helmbarte und schlug auf eines der Fässer ein. Da brachen die Dinger auf und Leute kamen raus, mehr als wir waren. Wir hatten Menschen transportiert, Schutzleistende, schwer bewaffnet. Kaum waren die aus den Fässern, war auch schon ein Drittel von den Anderen tot. Die Jungs und Mädels standen in den Aufgeklappten Fässern und schossen was das Zeug hielt, während wir die Reiter ganz gemütlich mir unseren Spießen in Schach hielten. Als dann die Leute des rafen das Hasenpanier ergriffen, rannten auch noch ein paar von den verrückten hinterher in den Wald und ließen sich nicht abschütteln bis wir fünf Tage später mit allen 150 Mann aus Bussack angerückt kamen und sie aus ihren Wäldern trieben bis in die Felsenburg von dem Alamohadenknecht hinein.
23. Tag
Nicht einmal vier Wochen nachdem der Graf von Odorf, der schon seit mehreren Jahren seinen alten Titel nicht mehr führen darf, sondern nurmehr ein Freiherr ist, zum ersten Mal einen Wagenzug überfallen hatte, stehen nun Murminger Truppen vor seinem Versteck und beginnen diese zu belagern. Überall stehen die Zelte und Banner der Frauen und Männer aus den murminger Landen, Zunftleute, Bergmannsgilden, Soldknechte die aus Bussack zurückgekehrt waren und auch sonst viel buntes Volk. Waren ursprünglich etwa 200 Kriegsleute gegen die als uneinnehmbar geltende Bergfestung des Grafen, am weißen Felsen bei Odorf gezogen, hatte sich die Zahl mittlerweile vervierfacht, ohne das dabei mehr Waffen hinzugekommen wären. Auch die Odorfer haben sich längst schon ihren Landsleuten angeschlossen. Andererseits meinen viele der Blutgraf habe ebenso viele Söldner in seiner Burg die er mit dem geraubten Salz bezahlt habe.
37. Tag
Seit zwei Wochen versuchten die unseren schon unter unserem Hauptmann Hagen Zornbrecht sich einen Weg in die Höhle dieses diebischen Fuchses zu bahnen, doch jedes Mal erwiesen sich die Wege als zu schmal und die Zähne des Fuchses als zu scharf. Auch ein Katapult das erbaut wurde war nicht kräftig genug, die gemauerten Befestigungen der Höhlenburg von Odorf zu erschüttern. Mit einem Mal kam aber große Aufregung in unser Lager, es hies der junge Graf von Odorf, Ludovico sei unterwegs seinen Vater zu entsetzen. Und in der Tat kam er rittlings auf einem riesigen Fuhrwerk sitzen ins Lager, das von acht Ochsen gezogen wurde, doch an seiner Seite kein ausländisches Söldnerpack sondern die Mädels und Jungs von der Bauhütte der winterberger Triskedrale. Als sie die Segeltuchbahnen von dem Gefährt zogen konnte eine jeder die Teile eines riesigen Tribocks erkennen. Der Junggraf sprang nun auf den Wurfarm der Kriegmaschine und rief: "Murminger! Wir alle sind freie Leute und keiner von uns darf einen Tyrannen dulden! Dieser Tribock wird nun die Freiheit auch in den dunkelsten und kältesten Winkel unserer Heimat schleudern!" Daraufhin wurde unter großem Jubel und Anteilnahme der Anwesenden die Wurfmaschine errichtet. Bis zu Abend hatte sie schon die ersten Löcher in die Mauern der Höhlenburg gerissen und am dritten Tag versuchten die mittlerweile verzweifelten Belagerer einen nächtlichen Ausfall, der aber im Lager der Wenzinger gestoppt werden konnte. Der Graf Nepomuk von Odorf aber empfing den tödlichen Stoß vom Schwerte seines Sohnes, der sein eigen Blut für die Freiheit Murmingens vergoss. Seit diesen Tagen gibt es kaum einen beliebteren Mann Landaus, Landab als unseren jungen Herrn Ludovico von Odorf, dem Helden vom weißen Felsen.
BEKANNTGABE AUS SCHÖNTHAL
Die Freifrau von Schönthal und der Oberst von Blauenthal geben bekannt, dass die herzögliche Akademie zu Warstadt nunmehr Rekruten für die Schönthaler Armee ausbildet. Es werden zudem noch weitere Freiwillige aus Laurenz zur Ausbildung gesucht. Interessenten wenden sich bitte an die Kommandatur der Stadt Blauenthal oder an die Akademie zu Warstadt.
EILBERICHT AUS MURMINGEN!
Wie erst kurz vor Redaktionsschluss bekannt wurde, hat unser gnädigster Reichsverweser Viktor von Laurenburg den Kriegszug wider den Orken im benachbarten Lork befohlen. Zu Murmingen habe anfang April eine Heerschau stattzufinden zu der die Länder Eisenstein, Bürgel und Murmingen ihre Truppen zu entsenden habe. Der ausgegebenen Ordonnanz nach haben sich mindestens 1500 Kämpfer zu versammeln. Angesichts dieser Zahlen fürchten Beobachter, der Kriegszug könnte mit größten Risiken verbunden sein. Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautete allerdings der mit den Vorbereitungen beauftragte winterberger Bürgermeister Helmbrecht plane neuartige Waffen gegen den Ork einzusetzen. Unser Korrespondent wird selbstverständlich bei der Heerschau zugegen sein, geht man doch davon aus, das der Erfolg dieses Engagements in unserem Nachbarland entscheidend sein könnte für eine Modernisierung des Wenzinger Heereswesens.
GENESUNG DES GERMUNT-ALWIS
(Schirmeck, Damensee) - Das Familienoberhaupt derer von Schirmeck-Streitberg-Lohrerwiesen, das bis vor kurzem noch unter einer schweren und seltenen Krankheit litt scheint sich nach unseren Berichten wieder guter Gesundheit zu erfreuen. Denn dem Boten wurde aus verlässlicher Quelle zugetragen, daß sich Germunt-Alwis sowie einer seiner Söhne, Ragnick von Schimreck-Streitberg-Lohrerwiesen, auf dem kürzlich beendeten Reichstag befanden. Desweiteren bestätigt die Anwesenheit von Germunt-Alwis die bis dato noch unbestätigte Gerüchte dass sich Philipp von Schirmeck-Streitberg-Lohrerwiesen, der jüngste Sohn des Freiherrn, spurlos verschwunden sei. "Der alte Schirmeck" wie er im Familien und engen Kreisen gerne Liebevoll genannt wird muss sich zwar bis dato noch mit einem Stock fortbewegen, aber wir sind ebenso wie seine Familie guter Hoffnung das sich dies bald wieder ändern wird und dies kein bleibender zustand wird.
Der Wenzinger Bote wünscht GUTE BESSERUNG
VERSTÄRKUNG FÜR DEN ORKENWALL
(Streitberg, Damensee) - Vor einigen Tagen trafen am Orkenwall wieder etwa 50 neue Soldaten ein die im Rahmen ihrer Wehrpflicht nun ihre Restdienstzeit am Orkenwall ableisten. Im Zuge dieser Truppenverlegung wurden auch wieder wie üblich zum 1. Ebwetin die neuen Rekruten aus der Nordmark zwecks Ableistung ihrer Grundausbildung nach Streitberg einberufen. Eine weitere Meldung um das Hause Schirmeck-Streitberg-Lohrerwiesen lässt aufhorchen. Wie wir aus wie immer gut informierten Quellen erfahren haben, wurden vor kurzem aus der Heimatfeste derer von SSL Truppenverbände gen Laurenz entsandt, diese Truppen schienen dem Banner nach zu Urteilen die persönliche Garde des "alten Schirmeck" sowie weitere reguläre Soldaten zu sein. Die Truppen standen unter vollen Waffen und bewegten sich in gleicher Richtung auf die laurenzischen Grenzen zu.
ZWERGE IN DAMENSEE GEEHRT
(Schirmeck, Damensee) Kürzlich wurde in Damensee eine hinter dem Orkwall agierende Zwergeneinheit durch Marodierende Orkhorden angegriffen und fast aufgerieben. Trotz schwerer Verluste war es den Zwergen möglich zurück auf die "Sichere" Seite des Orkwalls zurückzukehren und Bericht zu erstatten. Nachdem die Zwerge das Lazarett wieder Verlassen konnten wurden diese durch Faroin von Schirmeck-Streitberg-Lohrerwiesen förmlich für ihren mutigen Dienst geehrt. Desweiteren wurden einige Trupps ausgesandt um so viele der gefallenen Zwergischen Kammeraden zu bergen und in die Heimat zu überstellen. Die ganze Nordmark trauert um die gefallenen Zwerge.
DAMENSEE SCHENKT BÜRGEL 100 LEIBEIGENE
Ihre herzogliche Hoheit Daria von Bürgel liess verkünden, dass 100 Leibeigene aus dem Alamohadenland aus dem Besitz des Grafen von Damensee in ihren übergegangen seien. Die Unterbringung dieser Leibeigenen wird nicht in Obermärkisch Fichtholz am Brunn erfolgen. Nördlich des Herzogssitz wurde vorerst ein Lager errichtet, von der Prinzessin auf "Meins" getauft, in dem sie untergebracht werden.
KEINE LAURENZER EIER
Die berühmten Laurenzer Farbeier werden knapp werden, so berichtet man uns. Da diese Eier in Vinkenbergen bemalt und gefärbt wurden ist dieser Schritt nur allzu verständlich, dennoch bedauerlich, da einerseits wir alle auf die wundervollen und kunstvoll bemalten Köstlichkeiten verzichten müssen, andererseits ein beliebter Nebenverdienst für Vinkenberger Familien wegfällt. So wird diese vom Schicksal getroffene Gegend weiter durch die Sieche geschädigt. Wir alle können nur beten und hoffen, dass diese schreckliche Krankheit bald besiegt ist, und wir alle nicht länger auf unseren gewohnten Lebensablauf verzichten müssen.
TRAUER IN SCHÖNTHAL
(Schönthal, Laurenz) Ernst-August von Blauenthal, Freiherr von Schönthal ist im Heiligen Krieg im Kampf gegen die Sa'uren gefallen. Seine Tochter Elyanor Madeleine zu Freyberg-Lichtenau-Wied übernimmt nunmehr die Verwaltungsaufgaben des Vaters und dessen Titel. Das Geschlecht der Blauenthals betrauert nunmehr, nach dem Tod von Benedikt zu Freyberg-Lichtenau-Wied, den zweiten Toten in der Familie. Völlig überschattet von den tragischen Nachrichten war die erste offizielle Amtshandlung der Freifrau zu Schönthal: die Grundsteinlegung für ein Waisenhaus im Stadtpark von Blauenthal. Die Verwaltung von Schönthal gibt bekannt, dass in dem Waisenhaus eine Mädchenschule untergebracht werden soll, die die Ausbildung von jungen Frauen und Mädchen aus mittellosen Familien gewährleisten soll.
BLAUENTHAL ERWEITERT TUCHHANDEL
(Blauenthal, Laurenz) Es wird verkündet, dass Tuch aus Blauenthal jeglicher Art und Qualität nunmehr in ganz Wenzingen verfügbar sein wird. Die Lieferung der Ware wird aufgrund organisierter und geschützter Handelszüge innerhalb und außerhalb des Königreiches gewährleistet. Der Blauenthaler Tuchhandel sieht neuen glorreichen Zeiten entgegen, so der Verwalter der Stadt.
SPENDE DER FREIFRAU VON SCHÖNTHAL
(Schönthal, Laurenz) Die Freifrau von Schönthal lässt bekannt geben, dass 10% der Kelter Getreideernte dieses Jahres als Spende für die Familien der etwaigen Siechenopfer in Laurenz zu Verfügung gestellt werden.
SCHARMÜTZEL AM ORKENWALL - PFALZGRÄFIN VERWUNDET!
(Quellstein, Damensee) Saria, Pfalzgräfin von Quellstein, wurde bei einem Scharmützel am Orkenwall am 26. Tag des Zweiten Monats verletzt, aus unseren Quellen geht hervor dass das Pferd der Dame von Quellstein bei einem kleinen Gefecht am Orkenwall von einem verirrten Pfeil getroffen wurde worauf es durchging, die Dame von Quellstein wurde so von ihren Begleitern getrennt und hinter die feindlichen Linien getragen wo das Pferd stolperte und auf die Gräfin stürzte, doch dem behertzten Eingreifen der Quellsteiner Löwen, einem Bürgermilitztrupp, gelang es zu der leicht benommenen Pfalzgräfin durchzubrechen und so eine Gefangennahme oder schlimmeres zu verhindern. Laut Berichten versorgte die Gräfin erst die Wunde eines Gardisten und machte sich anschließend daran ihr Pferd zu versorgen. Bis auf eine angebrochene Rippe, Quetschungen und einer leichten Schwertwunde am Oberarm geht es der Gräfin den Umständen entsprechend gut. Tags darauf soll sie schon wieder im Sattel gesessen haben um bei der jährlichen Quellsteiner Schafszählung anwesend zu sein. "Zei hält schützend seine Hand über mich" sagte sie auf Fragen nach ihrem Sturz. Auch sei zu erwähnen, dass der Hofheiler der Gräfin sich zur Zeit auf einer Reise an die Grenzen Vinkenbergens befindet um die dortige Lage zu prüfen. Mit sich führt er zwei Wagen mit Decken und Lebensmitteln die die Dorfbevölkerung Quellsteins zusammengetragen hat sowie drei Fässern des Quellsteiner Heilwassers der Jendara-Quelle.
ERDBEBEN AN DER DAMENSEER NORDWESTGRENZE
(Quellstein) Am Dritten Tag des dritten Monats 1203 kurz nach Sonnenaufgang bebte in Quellstein nahe der Grenze der Orklande die Erde. Eine Spalte von knapp 2 Schritt Länge tat sich auf aus der für 3 Stunden schwarzer Rauch aufstieg. Alchemisten der Gräfin untersuchen diese Phänomen, das Gebiet um die Spalte wurde weiträumig gesperrt um möglicherweise giftige Dämpfe von der Bevölkerung fern zu halten. Noch liegen keine Erkenntnisse vor, doch scheint der Rauch keine gesundheitsschädigende Wirkung zu haben, trotzdem wurde die Spalte versiegelt und der Bereich weiterhin wegen Einbruchgefahr gesperrt. Man hört von einem Gutachter aus Eisenstein der zur Beratungherangezogen werden soll. Genaueres steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
DANKSAGUNG
(Thanner Lande) Allen Bürgern und Bürgerinnen Wenzingens sei gedankt für die Anteilnahme am Schicksale meines Sohnes, welches ihm iederfuhr. Die Seuche hääte ihn fast geholt wie auch Gevatter Tod. Den Heilern unseres Landes mache man keynerley Vorwürfe, da sie keine Hoffnung für meinen Sohn mehr hatten, doch sind auch ihrer Fähigkeiten, was die Heilkunst anbetrifft, Grenzen gesetzt. Doch unser Herr, Zei, hatte ein einsehen mit meinem Sohne und so darf er weiterleben, welches das Herr meiner Gemahlin und dem meinigen wieder Freude bereitet. Zei zu Ehren werde ich nicht nur eine Kapelle errichten sondern auch ein Gotteshaus, welches ich Zei zu Ehren Segnen lassen werde, ich hoffe das alle Wenzinger Bürger der Segnung beiwohnen werden, unseren Dank an Wenzingen und Zei, Zei sei gepriesen.
Freiherr Richard von Hohenthann & Gemahlin Rosild von Hohenthann
VON WESEN UND HERKUNFT DER WENZINGER SPRACHE
(Laurenz, Blankenstein) Geehrte Leser! Mit viel Mühe ist es dem Wenzinger Boten gelungen, den allseits bekannten und geschätzten Wissenschaftler Gernot zur Bürthenau für sich zu gewinnen. Von heute an wird er uns in jeder Ausgabe des Boten die Herkunft eines Wortes unserer schönen Wenzinger Sprache beleuchten. Anregungen, Fragen und Leserbriefe nimmt unsere Redaktion gerne entgegen.
Heute: WAFFENBROT
Dieses besonders in Blankensteiner Landen beliebte, weiche Milchbrot hat seinen Namen nicht etwa, wie allgemein angenommen, vom der im Kampf eingesetzten Waffe. Vielmehr erhält diese traditionelle Festtagsspeise ihre Bezeichung aus dem frühwenzingarischen "valwe", was soviel bedeutet wie "fahl" oder "blond" und Bezug nimmt auf die feine, hellgoldene Farbe der Brotkruste.
Im Namen Zei's und für das Reich gab sein Leben
ERNST-AUGUST VON BLAUENTHAL, Freiherr von Schönthal. Er fiel im Heiligen Kriege zu Gismadina im Kampfe wider die Sa'uren. In tiefer Trauer verbleiben: Elyanor Madeleine zu Freyberg-Lichtenau-Wied und Edward Salomon von Blauenthal
AUFGEMERKT!
Die Blauenthaler Handwerksgilde lässt verlauten, dass ein enormes Defizit an Imkern in der Stadt herrscht. Interessenten für dieses Handwerk möchten bei der Verwaltung der Gilde in Blauenthal vorstellig werden.
DRAHTZIEHER IN VINKENBERGEN GESUCHT! - Vinkenhofen, Ernst Zieher, Klopfergasse