Bericht 1
.....4. Tages des 12. Monats begab es sich, das der Ball, den die Familie Angeloti, im Beisein zweier Laurenzischer Gesandter begann.
Zum einen, Oberst von Blauenthal, zum anderen, Ritter Konrad von Gülden.
Der Tag hatte fürchterlich begonnen. Diese vermoderte Stadt, dachte sich Konrad, als er aus dem Fenster des Gasthofes auf die Strasse herabblickte. überall war Gestank und Krankheit zu erkennen, jedenfalls in seinen Augen, und wieder einmal überkahm ihn der Gedanke warum er eigentlich hier war.
Doch jedesmal musste er sich eingestehn das er nicht nur auf drängen des Oberst mit ihm Angereist war, sondern auch aus dem Grunde weil er diese Frau kennenlernen wolte, die Schwester des Oberst die nun Marktgräfin der Stadt Zweibrücken war. Langsam begann er sich für den Ball schick zu machen, er war es ja immerhin gewohnt selbst solche dinge in die Hand zu nehmen anstatt ständig eine Karawane von bediensteten mitsich zu führen.
Nach einiger Zeit war es dann endlich soweit. Nachdem er hergerichtet war, machte er sich mit dem Oberst auf dem Weg zum Ball. Kurz bevor diese jedoch den Eingang erreichten, brach ein fürchterlicher Sturm los. Grauenvoll, so dachte er sich, doch auf dem Wege zum Ball hatten sie auch die Marktgräfin getroffen und waren mit ihr zusammen dorthin geeilt.
Nachdem sie Endlich den Ballsaal betreten hatten , versperte ihnen dieser Unverschähmte Haushofmeister den Weg. Eine Empörung für die Marktgräfin, ihren Bruder und Konrad, zweifellos. Doch nachdem dies endlich geklärt war und sie im Warmen Saal standen, begann der Alptraum.
Von anfang an konnte Konrad diesen Angeloti nicht leiden, und , so hörte er aus erzählungen der Marktgräfin heraus, war keinem dieser Familien zu trauen die sich die Macht in Zweibrücken teilten. Er hätte es ahnen müssen....
Als endlich zum Tanze gespielt wurde und einige Nachzügler auftauchten, begann die Tragödie ihren lauf zu nehmen. Nach dem Tanze und einem Privaten Spaziergang zwischen Angeloti und der Marktgräfin, brach diese zusammen und Starb binnen weniger Minuten , nachdem ihr eine Heilerin ein Gegengift eingeflöst hatte, da sie augenscheinlich unter einer Vergiftung litt. Der Oberst lies sich kaum etwas anmerken, der Junge Impulsive Ritter von Gülden dafür umso mehr.
Nachdem Angeloti die Marktgräfin sehen wolte und Konrad ihm dem Weg versperrte, kahm es zu einer auseinandersetzung zwischen Konrad und Angeloti. Nach einem rauhen Handgemenge , und dem ziehen von Stahl, endete es nachdem Konrad wutschnaubend in den Saal stürmte, sich umdrehte und auf Angeloti in der Kammer deutete, der immernoch mit einigen Leuten dastand, und schrie "Solte ich herausfinden, das ihr etwas mit dem Schlimmen Zustand der Martkgräfin zu tun habt, Angeloti, bringe ich euch eigenhändig um!"
Der Oberst schaffte es Konrad zu beruhigen, und zähneknirschend entschuldigte er sich bei Angeloti. Im Laufe des Abends kahm heraus das wohl eine Art magischer brief 2. Morde auslösen würde, wovon einer bereits geschehn war. Aber alle hinweise zum trotze, schafte man es nicht handfeste beweise zu finden. Am ende fand man heraus das die Marktgräfin durch das Gegengift der Aphotekherin starb, aber erst als man die Leiche der Attentäterin selbst in einem Hinterzimmer fand. Jeder grübelte über den Mord nach, wer es den gewesen sein könnte und warum, wer der Auftraggeber sein könnte, und die meisten waren sich wohl einig das die Mörderin, nun wo sie tot war, zur Rechenschaft gezogen sei.
Nicht so Konrad....eines lies ihn nicht mehr los, ein gedanke, den er nicht offen aussprach. Wenn die Marktgräfin nicht den Schwächeanfall gehabt hätte, wäre man nie dazu gekommen sie zu vergiften. Es gab einen Einstich im Finger der Marktgräfin was auf einen Giftangriff hindeutete, aber das Tödliche gift konne unmöglich über eine Nadel in ihr gelangt sein. Aber vieleicht etwas anderes....etwas was den Schwächeanfall auslöste, etwas was erst diesen Mord ermöglichte.....
Als schlussendlich auch noch eine Frau auftauchte die Behauptete die Herzogin von Vinkenbergen zu sein, war es völlig aus für Konrad. Der Hass in ihm Wuchs heran, und dunkelheit breitete sich über seine Augen aus. Rache, ja, das war es was ihm verfolgte, er würde sich Rächen, für diese Schmach die ihm heute Abend angetan wurde, und für den Tot der Marktgräfin, den in seinem innersten hatte er diese Frau überaus geschätzt. Und ihm war klar das diese Starke Frau solch einen Tot nicht verdient hatte.
Mit einem neuen Hass und wohlmöglich mit einem Herz das auf dem besten wege war zum Pfad der Finsternis zu schreiten, verlies er am Morgen zusammen mit dem Oberst Zweibrücken. Als er das Stadttor passiert hatte schwor er sich, das dies nicht das letze mal sein würde das er hier ist. Er würde sich Rächen, ohja, und er würde hierher zurückkehren um seine Rache auszuüben.
Berichtet von Ritter Konrad von Gülden.
Bericht 2
Es sollte mein erster öffentlicher Auftritt als Magistra der Scola Magica Duopontia werden.
Da ich in den Zeihnachtsferien angereist war, hatte ich mich mit meiner neuen Funktion noch nicht anfreunden können und ich war fürchterlich nervös, öffentliche Auftritte gehören so gar nicht zu meinen Leidenschaften. Während der Anreise gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf, so dass ich die Natur um mich herum gar nicht wahrnehmen konnte. Ich wusste überhaupt nicht was mich erwarten würde, Angelotti hießen die Gastgeber ich würde mich sicherlich furchtbar dumm anstellen. Ich habe keine Ahnung von Hofetikette, Tanz und all diesen merkwürdigen Gebräuchen der Gesellschaft. Der Sturm wurde stärker und ich war froh, dass der starke Wind mir die Stirn kühlte. Etikette hin oder Her, die einzige Gesellschaft die ich schätze ist die Gesellschaft der Bäume, aber ich wollte mit meiner neuen Aufgabe wachsen, also holte ich tief Luft und öffnete die Tür. Ein recht großer stattlicher Kerl stand in der Tür und fragte mich mit merkwürdig anmutendem Akzent sofort nach meinem Namen. Das erste Mal, dass ich meinen neuen Titel in der öffentlichkeit verwenden musste.
Er ließ mich herein und ich stand in einem großen Festsaal. Auf einem Stuhl in der hinteren Ecke saß ein arrogant anmutender Herr, der mir als Gastgeber vorgestellt wurde, ich nahm mir sofort vor ihm etwas Salbei zuzusenden, da seine Stimme den Klang eines alternden, dem Rauchkraut verfallenen Wirtes hatte. Seine Aura roch nach Hinterlist und ich betete, dass der Sturm sich bald legen möge, damit ich wieder abreisen könnte. An diesem Tag wurde ich zum ersten Mal bekannt gemacht mit einigen meiner neuen Kollegen. Salzlecker oder Salzbecker, der Magister für Wettermagie ist ein verwirrter, alter, unwirscher Kerl, der glaubt er habe die Weisheit gefressen, aber sein Gehilfe Ramius hat mir versichert, er verstehe sein Handwerk. Ich frage mich noch immer, wie er sich seine Sprüche merken will, wenn er in der nächsten Sekunde nicht einmal mehr weiß, wo er ist. Ich glaube, wenn er in seinem wetterfesten Turm bleibt ist das für alle Beteiligten das Beste. Kollege Tailon der Alchemist und Kollegin (Stella hab den Namen vergessen) die Bardenmagierin erscheinen mir angenehme Personen zu sein, auch wenn ich die Musik der Lüfte und Wälder vorziehe und die Alchemie eine mir völlig ferne Kunst ist.
Alles war sehr verwirrend, da die Herrschaften an solchen Anlässen nichts anderes zu tun pflegen als zu essen, zu trinken und ihre Intrigen zu spinnen. Mein Hunger war groß, doch man hatte mich vor den Giftmischkünsten der Familie gewarnt. Ich war froh, dass wir uns um den geheimnisvollen Brief kümmern mussten, den ein Fremder der Bardenmagierin zugesteckt hatte und ich so etwas zum denken hatte. Der Brief klang wie eine Drohung, aber das wunderte mich nicht. Mir schien es, als würde hier jeder jedem drohen. Der Gastgeber hörte sich gerne selber reden, wahrscheinlich ist deshalb seine Stimme so belegt, oder aber es ist die falsche Zunge. Ich kann es bis jetzt nicht fassen, aber er stellte mit tatsächlich hinterher. Zunächst glaubte ich meinen Augen nicht recht, aber er balzte um mich herum wie ein Fasan während der ersten lauen Tage und lud mich zu einer Liaison mit seiner Schwester ein. Ein Blick aus dem Fenster sagte mir, das ich es wohl ertragen müsse, also atmete ich tief durch und stellte mich meinen Aufgaben. Ich wollte nicht gleich beim ersten Mal den Unmut der hohen Familien auf die Scola Magica Duopontia ziehen. Die edlen Damen und Herren stolzierten durch den Saal und ich konnte viele Parallelen zur Tierwelt entdecken, wie sie umeinander herumschlichen. Es dauerte nicht lange und das von mir bereits erwartete geschah, die Marktgräfin wurde vergiftet. Zunächst schien sie sich zu erholen, doch sie halluzinierte stark und sprach von Hunden und Kälte. Vielleicht war es ein Wahrheitsserum, das man ihr verabreichte den Hunde und Kälte konnte auch ich deutlich unter den Gästen erkennen. Wenig später verstarb sie und der Abend nahm eine noch unangenehmere Wendung. Plötzlich wurde jeder verdächtigt, die hohe Dame getötet zu haben. Magister Tailon untersuchte die Leiche und wir berieten lange, was zu tun wäre. Der Brief hatte mit Gewissheit etwas mit diesen Vorfällen zu tun und die Scola verdächtigte die Apothekaria, da Tailon Pilzreste in ihrem Gaumen vorfand. Aber auch eine Untersuchung des Apothekariakoffers erbrachte keine Klärung. Meister Salzlecker entschied den Fluch des Briefes vorsätzlich auszulösen woraufhin die Apothekaria mit aufgeschnittener Kehle vorgefunden wurde. Das Sudfass der Gesellschaft war dem überkochen nahe und ich wollte nur noch zurück in die Wälder.
Eine wirkliche Klärung wurde nicht gefunden, aber mir ist nun klar, dass ich mich in Zukunft von solch öffentlichen Anlässen fernhalten werde und vor allem werde ich mich von Antonio fernhalten müssen, wenn ich meinen Ruf als ehrbare Magistra halten will.
Berichtet von Ritter Magister Thalia Zara.
Bericht 3
Die miesen Zecken waren alle schon versammelt und ich überlegte, ob ich nicht wieder in den Quintsturm rausgehen sollte. Leider war es zu spät, der alte Angelotti kam schon angeschlichen und streckte mir seine schwitzige Hand entgegen. Anscheinend war ihm die Pomade ausgegangen und er roch nach billigem Parfum. Oder war ich das? Ich weiss es nicht mehr. Egal.
Magiergesocks war auch da. Keiner wusste so genau warum. Es gab zum Glück diese fein schmeckenden Würstchen, zart umgeben von einer schmackhaften Haut, würzig und zum Glück genug. Weiss man ja nie bei dem alten Geizhals. Irgendwie wollte keiner so richtig was trinken, kein Wunder bei dem Gastgeber, dementsprechend war die Stimmung gedrückt. Angelotti hatte anscheinend inzwischen auch seine Katze aufgegessen, sie war nirgendwo zu sehen. Egal. War sowieso eine hässliche Katze. Ach ja, und die Herzogin war da. Allerdings nicht lange. Muss wohl versehentlich in Angelottis Giftschrank geniest haben. Was solls, das Leben ist kurz, die Messer sind lang. Die Kloakenratte war auch da. Haben geredet. Würstchen gegessen. Zum Glück dachten wohl alle, die sind auch vergiftet. Mehr für mich. Apothekerin wurde später aufgeschlitzt. Fachmännisch. Sauberer Schnitt. Saubere Arbeit. Leider wurde der Täter nicht gefunden. Nur wurde ich natürlich wieder verdächtigt. Kaum wird einer mit nem Messer aufgeschlitzt heisst es wieder: " Der Sensendengler wars!" Miese Zecken. Als ob nicht jeder Penner ein Messer nehmen und Leute aufschlitzen kann. Vielleicht nicht so sauber. Die war sauber aufgeschlitzt. Aber nur, um mir das in die Schuhe zu schieben. Da kamen die ganzen Zecken natürlich an! Musste sogar mein kaputtes Bein entblößen. Hätte denen am liebsten die Augen auf kleine Stäbchen gespießt und zum Nachtisch gelegt. Aber die Würstchen waren gut.
Berichtet aus Sicht des Sensendenglers.
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