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Wenzinger Bote

In gnädiger Erlaubnis seiner Majestät König Udolph 1. von Wenzingen

BÜRGERKRIEG IN PORTUCALIA

Das Anbindungsverhältnis der Markgrafschaft Braganca an das Königreich Portucalia ist beendet. Eine Annährung an das vormalige Königreich Kastilien erfolgte bereits. Die portucalische Krone hält jedoch nach wie vor ca. 46% des Territoriums der Markgrafschaft seit 1 1/2 Jahren widerrechtlich besetzt, hat diesen Teil völlig abgewirtschaftet und weigert sich abzuziehen. Gestern sind die Verhandlungen endgültig gescheitert.

- DREI JAHRE WENZINGEN - ein politischer Rückblick.

Frühjahr 1197 - Ein harter Winter geht zu Ende. Der König lädt zur Jagd nach Blankenstein, wo Baron Erasmus-Röderich-Wendelin von Blankenstein seine 8. Frau ehelicht.

 

Sommer 1197 - Truppen der Grafschaft Busack setzen Mord und Brand, plündern Elfendörfer und morden ganze Sippen nieder. Während die Ceridischen Marken, Oschenheim und Winterberg dies wohl übersehen haben, richten der Elbenhain und Vinkenbergen Proteste beim Herzog von Laurenz ein, der die Sachlage prüfen werde.

 

Herbst 1197 - Busackische Truppen haben die Grenzen zu ihren Nachbarmarken übertreten, und zahlreiche Dörfer besetzt. Der Baron von Murmingen reagiert sofort, doch sind seine Truppen zu schwach, um dem Feind zu trutzen, er bittet seine Majestät um Hilfe, die sie ihm auch gewährt.

 

Winter 1197 - Die Truppen des Maurice du Busack konnten bis nach Speysingen vordringen. Erst hier konnten sie von Königlichen Truppen gestoppt werden. Es ist ein unmenschlicher Krieg, der von Busackischer Seite sogar im Winter geführt wird. Unterdessen erringt eine Delegation der Zei-Garde unter Hauptmann Olbaid Gissmarrn ersten Kontakt zum Reiche Heligonia.

 

Frühjahr 1198 - Im Westen von Wenzingen wird Freiherr Wilfried von Wenzingen, ein Cousin des Königs, von untoten Kreaturen angefallen. Söldner und tapfere Wenzinger Bürger verteidigen diesen Verteter der Krone, und auch der Geyst des Waldes wahr ihm und seinem holden Weibe wohlgesonnen. Besetzung der Stadt Oschenheim durch busackische Truppen, Gefangennahme von Johann von der Oschenfurth, markgräfliche Familie flieht nach Kahlendingen. Georg Zinsberg verbündet sich mit Busack und wird als Verwalter eingesetzt.

 

Sommer 1198 - Der Busackenkrieg ist in vollem Gange, als erstmals Orks in Busackischen Farben auf den Schlachtfeldern auftauchen.

 

Herbst 1198 - Friedensverhandlungen zwischen Maurice du Busack und König Udolph I. scheitern durch das Auftauchen des Frösters, einem Eiswesen, welches den Wald schützt. Der Krieg mit Busack geht weiter.

 

Winter 1198 - Die Schlacht bei Uffenheim wird zu einem triumphalen Erfolg für die Truppen des Herzogs von Laurenz. Auch die Schlacht um den Starkenburgring bringt Maurice du Busack herbe verluste. Der verräterische Graf taucht daraufhin unter. Besetzung Diezs und der umliegenden Dörfer durch königlich - wenzinger Truppen. Diez feiert die Befreiung aus dem busackischen Joch.

 

Frühjahr 1199 - Auf einer Adelsversammlung in Galladoorn sichert seine Herzogliche Hoheit, Viktor von Laurenz dem Galladoornischen Verweser, Galan von Leutern, 200 Mann Truppen für seinen Kampf wider der Dunkelheit zu. Die Truppen werden noch vor dem Sommer nach Galladoorn verbracht. Baron Erasmus-Röderich-Wendelin von Blankenstein trauert um seine 8. Frau, sie hatte sich beim Dinieren verschluckt, und war erstickt. Befreiung von Oschenheim durch wenzinger Truppen. Georg von Zinsberg kommt auf der Flucht um. Tod von Perdan von der Oschenfurth. Aymarus von der Oschenfurth wird Markgraf.

 

Sommer 1199 - Im Vinkenberger Hinterland trifft eine Delegation aus dem Reiche Lork auf eine der unseren, angeführt von Herzog Viktor von Laurenz. Hier unterzeichnet man Erklärungen, die einem Bündnispakt auf engster Ebene Gleichkommen. Der Fürstbischof von Friedland läßt seine Herzogliche Hoheit, Herzog Viktor von Laurenz in Friedland für Vogelfrei erklären, was gespannte Verhältnisse zwischen den Reichen entstehen läßt. Die Einheiten der Zei-Garde werden auf Anordnung des Pontifex Maximus und des Großen Rates in die Wenzinger Armee integriert.

 

Herbst 1199 - Seine Herzogliche Hoheit, Herzog Viktor von Laurenz reist mit großem Gefolge ins Reiche Aragon, um mit den Dortigen einen Kontrakt zu schließen, der den Frieden zwischen beiden Reichen besiegeln solle. Desweiteren traf er Vorbereitungen für den Heiligen Krieg. Baron Erasmus-Röderich-Wendelin von Blankenstein heiratet seine 9. Frau.

 

Winter 1199 - Es wird bekannt, daß Lazarion Vinheik von Vinkenbergen, Baron und Herzog von Vinkenbergen mit dem Hardtschen Orden paktiere. Dem Herzog von Laurenz genügt diese Aussage, um einen Krieg gegen den Herzog von Vinkenbergen vom Zaume zu brechen, welcher dem Baron von Damensee wohl gerade zu Recht kam. Seine Majestät, König Udolph I. zieht mit einem Heer gen Süden, um wider den Alamohaden zu streiten. Dieser Heilige Krieg ist bekannt als der 1. Alamohadenfeldzug, und dauert vorerst nur wenige Monate an.

 

Frühjahr 1200 - Im Ceridischen Winterberg-Odorf bäumen sich die Busackischen ein letztes Mal auf. Trotz starker Gegenwehr kann Maurice du Busack entkommen. Während des Adelstages im Schlosse zu Bürgel kommen sich Wenzinger und Friedländer wieder näher. Eine Delegation unter Hagen von Falkenhain vertritt jene. Baron Erasmus-Röderich-Wendelin von Blankenstein trauert um seine 9. Frau, die bei einem tragischen Unfall in den Brunnen des Schlosses derer zu Blankenstein gefallen war. Der Herzog von Laurenz verweist die Armeen der anderen Barone aus Vinkenbergen. Laurenz hat nun die alleinige Herrschaft in Vinkenbergen. Der Mark Oschenheim wird die Mark Steinheim und Teile des ehemaligen Busacks angeschlossen. Aymarus von der Oschenfurth beschließt die Fertigstellung des Oschenheimer Münsters. Oschenheim erhält das Stapelrecht.

 

Sommer 1200 - Im Ceridengebiet um Winterberg-Odorf tauchen Geisterhafte Wesen auf, welche mit aller Entschlossenheit bekämpft, und schließlich auch besiegt werden. Genauere Umstände sind nicht bekannt. Unterdessen eskaliert die Lage im fernen Aragon: Das lager der Wenzinger Truppen brennt nieder, die Wenzinger ziehen sich nach kastilien zurück, um mit diesen einen schnellen, vernichtenden Krieg gegen die Aragonen zu führen. Unterdessen unterzeichen seine Herzogliche Hoheit, Viktor von Laurenburg und der Truchsess der Wälder und Auen Drackensteigs, seine Exzellenz, Beleg Langbogen, einen Freundschaftsvertrag zwischen beiden Reichen.

 

Herbst 1200 - Seine Herzogliche Hoheit und andere Teilnehmer werden bei Verhandlungen mit einer Larhgotischen Delegation in Winterberg-Odorf um Jahre verjüngt. Es gelang den Verhandlungsteilnehmern gerade noch, dies Rückgängig zu machen. Aragon ergibt sich, Wenzingen fällt die Hafenstadt Tirea zu, und die Wenzinger Truppen im heiligen Krieg bereiten sich auf den 2. Alamohadenfeldzug vor. Unterdessen streiten weiter rund 200 Mann Herzogliche Wache in Galladoorn wider den Untoten. Damensee, der Elbenhain und Bürgel schließen einen Dreiecks-Handelsvertrag.

 

Winter 1200 - Der Winter beginnt seicht, seine Majestät, der König befindet sich mit seinen Truppen im fernen Alamohadenland, auf dem 2. Alamhohadenfeldzug, um in einem heiligen Krieg wider den Verderbten zu streiten. Unterdessen beingt eine Gesandtschaft um den Herzog Viktor von Laurenz und Elisabeth von Wenzingen den verschollenen Schwager des Königs, Reichsritter Brandeger Zeifried von Lichtenfels zurück in sein Heimatland. Baron Stephanus von Damensee wird unterdessen zum Statthalter von Wenzingisch-Tirea.

 

Frühjahr 1201 - 200 Jahre Wenzingen!

VON DER FRONT:

Bericht eines einfachen Soldaten über die Erste Schlacht im II. Alamohadenfeldzug. Die Schlacht wird als "Neujahrsschlacht" bekannt werden. Auszug aus dem Tagebuch des Bürgeler Zeigardisten Claffo aus Obermärkisch Fichtholz am Brunn, eine Teilabschrift des Tagebuches sandte Gardist Claffo durch einen befreundeten Magier zu seiner geliebten, die dem Wenzinger Boten folgende Seiten zur Verfügung stellte: Es ward gewesen der letzte Tag im Jahre 1200, als wir unsere Lager einige Siebentage südlich von letzter Ziviliation aufschlugen. Die kühle Luft verschaffte uns Rast und Ruh vor der erbärmlich sängenden Sonne des Tages. In Wenzingen mag Schnee liegen, und Eisenstein mag eingeschneit sein, doch Sand und Sonne treiben hart ihr Spiel an uns. Der Hauptmann hat aber wohl aus dem Ersten Zug gen Süden seine Lehre gezogen. So hatten wir, die wir in Zeis Namen streiten mehr denn einfache Lederstiefel an den Füßen, und auch unsere Kleider haben wir in mühevoller Arbeit - mit Blut und Schweiß wie der Damensee sagen würde - zusammengeflickt, so daß wir Sand und Sonn besser zu trutzen vermögen. - Denn hieß es für mich und die unseren Dienstschluß, so taten wir was wir immer taten: Wenig wohliges Essen fassen, und eine viel zu kurze Nacht ruhen - alles in seinem üblichen Gang also. Doch des nächsten Morgens wurden wir von des Feldweibels Horn zur Wacht gerufen. - Augen Auf... Eine Hand zum Rüstzeug... eine zum Rock... das Rüstzeug auf die schmerzenden Schwielen der vergangenen Wochen aufziehen.... nichts anmerken lassen, jeder hat das Problem. Rock drüber.... - von draußen tönt der Alte: "Raus ihr müden Hunde, oder wollt ihr ewig leben?!?" – ... also weiter... richtung Ausgang... Hand ans Schwert... Schwert an den Gürtel... umblicken... Trinkflasche... wo hab ich die.... Ah... da... .... weiter richtung Ausgang... umblicken... Wulfmaer liegt immernoch.... Wulfmaer treten.... ... in Ordnung... er hats kapiert.... und jetzt raus... - Draußen hielt uns der Weibel, in Zwei Linien anzutreten. Kaum waren wir - auch Wulfmaer - formiert, trat der Hauptmann aus seinem Zelte. Jeder dachte, er würde die Stimme zu den Tagesbefehlen erheben, doch war es der Gardepriester neben ihm, der das Wort erhob. Wir beteten, denn in der Nacht, so erfuhren wir vom Hauptmann später, hätten Tirithon Glorion's Leute den Feind ausgemacht. Ein großes Zeltlager bewacht von den abscheulichsten Kreaturen, die es hier gab: Wüstenwürmer. Der Hauptmann sicherte uns einen zusätzlichen trinkschlauch mit dem bewährten Sud zu, von dem sich diese Würmer fernhielten. Wir packten denn unser Marschgepäck, und denn ging es auch schon los. - Für König und Reich! Es war der Erste Tag im Jahre 1201. Nach mehreren Stunden Marsch hielten wir gegen Mittag ein, legten unser Marschgepäck darnieder, und rüsteten uns zur Schlacht. Hagatheo und Nozo war schlecht georden, aber da mußten sie durch... für sie wars die Erste Schlacht. Die Linien bildeten einen stumpfen Pfeil. Zur linken waren die Blankensteiner, Eisensteiner und Rosensteiner. Die Mitten bildeten die Truppen derer Damenseer und Söldner, alswie verschiedene Freiwillige. Uns, den Laurenzern und den Elbenhainern kamen der rechte Flügel zu. Zwischen alledenen waren Reiterei und Elben. Die Zwerge und unsere Bürgeler Belagerungsmaschinerie hielten sich im Hintergrund. Dann begannen die Trommler mit ihrem Takt... es ging vorwärts... So waren wir aufgebrochen, mit den Katatapultieren, den Gemeinen, den Edlen, in guter Ordnung, mit vollem Trommelschlag und Trompetenklang dem Feind entgegen.Zur linken hinter uns, immer das Schlachtgeschehen gut im Blicke, waren da seine allergnädigste Majestät, der König, samt Leibwache und seine Spektabilität, der Hofzauberer, welcher wohl schon jetzt zuhauf beschäftigt war. Vor uns lag es dann: das Lager der Alamohaden. Hauptmann Nandoin, der unter uns stand, mahnte uns zur Ruhe, predigte uns wie schon so lange auf dem Felde zuvor unsere Handgriffe. "Ihr seid Stifte, also hört ihr auf mich! Wenn ihr Euren Meister gemacht habt, dann fangt an zu lamentieren, jetzt hört Ihr auf mich! Verstanden?" "Verstanden!" Der Feind kam ungeordnet und wild, aber er kam.... von der rechten Seite. Feindliche Reiterei hatte uns umgangen, so ließ seine Majestät den rechten Flügel dem Feinde Zuwider schwenken, und wir blickten dem rollenden Mob in die Augen... Reiterei, scheinbar so weit das Auge reichte, der Sand den sie aufwirbelten war wie eine große drohende Wolke, durch die selbst ein geübtes Auge keinen Deut zu nehmen vermochte. - Schilde Hoch.... Zweite Reihe... Pikeniere.... - Schild-Pike-Schild-Pike standen wir da... wartend auf den Feind. - Dritte Reihe... Pfeile, die im Bogen gespannt werden... ... nochimmer ist der Feind eine Wolke aus gelbem Sand... ....Schwert... ja... Dolch... ja... Schild...ja.... ... habe ich Landinas Amulett.... verdammt... Hand vom Schwert.... an den Hals greifen.... ja... sofort wieder mit dem Schwert nach vorne.... - Es riß uns nach hinten, als feindliche Reiterei auf unsere Reihen auflief, und die Nachrückenden der Feinde wohl die Ersteren auf unsere Piken schob... - blick nach oben... seit wann schießen die Bogenschützen schon? - Keine Ahnung.... Der Hauptmann brüllt etwas.... kaum verständlich... wir rappeln uns auf.... schließen die Reihe wieder, als zur rechten unserer Flanke vorbei Ritter und Reiterei dem Feind entgegentraten..... Plötzlich... ein Alamohade vor mir. Ohne Zögern haue ich zu. Blut befleckte meine Klinge und meinen Ärmel. - Mutter wird sauer werden - Da... der nächste Feind.... gerade will ich zuhauen, als mich etwas am Rock packt... ein Wüstenwurm?... Nein- das kann.... das darf nicht sein... es zieht mich hinter die Reihen... und neben mir nimmt der Hauptmann meinen Posten in der ersten Reihe ein... ich lasse es geschehen... sage nichts.... Es zieht mich weiter und weiter von der Linie weg. Plötzlich... ein Gesicht über mir... ich kann nichts tun... bin wie gelähmt... Er sagt etwas... ich verstehe ihn nicht... Er wickelt etwas um meinen Kopf.... bin ich tot? - Gebete zucken durch meinen Kopf, als mein Blick den Hofzauberer wahrnimmt, wie er hinter den Reihen steht, und sich mit erhobener Hand in einem Hagel von Blitzen und Feuerbällen befindet. - Es tut einen Ruck - Der Mann, der mir gerade den Kopf verband, liegt auf mir.... und mir wird schwarz vor Augen. Geschrei um mich herum.... es ist dunkel.... - Herr ich bin bereit... ich habe immer ein zeigefälliges Leben gelebt.... - doch ich öffne die Augen. Es ist immernoch dunkel.... doch der Sternenhimmel ist das schönste, an was ich mich erinnern kann - Die funkelnden Kanten des Kristalls. - Ich wünscht ich hätte keinen Kopf, so schmerzt dieser... ein Blick um mich herum.... einige von uns... viele Andere.... sehe ich auch so schlimm aus? Gerade tragen sie den Hauptmann heraus.... hat er überlebt? Es mußte eine blutige Schlacht gewesen sein, doch ich blickte auf, und auf der Anhöhe sag ich noch einige derer Alamohadenzelte.... brennend in dunkler Nacht. zwischen ihnen, oben an einem Katapult aufgehängt – unsere Fahne.... es war ein Sieg. Es war am frühen morgen des 2. Januar 1201, als ich bemerkte, daß wir gewonnen hatten. Verzeih mir, Landina, doch schrieb ich dies an eben jenem 2. Januar 1201, gut eineinhalb Stunden nach Mitternacht.



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